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Zurich Financial: 650 Mio. Verlust

Rolf Hüppi sorgt für wenig Freude bei der Finanzgemeinde. Keystone Archive

Der Versicherungs-Konzern Zurich Financial Services (ZFS) meldet einen Verlust von 651,4 Mio. Franken. Die Börse reagierte wieder undankbar.

Dieser Inhalt wurde am 11. März 2002 publiziert Minuten

387 Mio. Dollar oder 651,4 Mio. Franken weist die ZFS als Verlust fürs Geschäftsjahr 2001 aus. Dies gemäss Berechnungen laut den Richtlinien der International Accounting Standards (IAS).

Nach alter Rechnungsart jedoch würde das Unternehmen einen Gewinn von 348 Mio. Dollar ausweisen. Im letzten Jahr hatte der Gewinn nach alter Rechnungsart noch bei fast 3,4 Mrd. Franken gelegen.

Die ZFS kürzt dementsprechend die Dividende von 17,15 Fr. um die Hälfte auf 8 Fr. pro Namenaktie.

Ursache für den Verlust ist laut der Zurich die Entwicklungen an den Finanzmärkten. Sie hätten zu Wertberichtigungen auf Finanzanlagen vor Steuern in Höhe von 838 Mio. Dollar geführt, hiess es in einer Mitteilung.

Börse unwirsch wegen Verlust...

Der bekannt gewordene Verlust der ZFS lag am oberen Ende der Erwartungen der Finanzgemeinde. Der normalisierte Gewinn fiel mit 348 Mio. Dollar ebenfalls schlechter aus als erwartet. Es wurden 700 bis 900 Mio. Dollar in Aussicht gestellt. Die Aktienkurse der ZFS sanken denn auch bis um zehn Uhr morgens markant von 376 auf 359 Franken.

... und Hüppi

Die Zurich hatte Ende Februar bekannt gegeben, dass Rolf Hüppi als Konzernchef zurücktreten wolle (siehe Link zum swissinfo-Artikel). Diese Ankündigung wurde von den Analysten insgesamt positiv bewertet, mochte sie aber nicht gänzlich zu besänftigen.

Unter Hüppi als CEO und Verwaltungsrats-Präsident in Personalunion hatte sich der Versicherungs-Konzern zum weltweit tätigen Finanzkonglomerat gewandelt.

Sein Rücktritt war die Konsequenz nach monatelangen massiven Druck. Ihm wurden Machthunger und das Festhalten am Doppelmandat vorgeworfen.

Zudem wurde der "starke Mann" der Zurich für eine schlechte Informations-Politik mit einer Serie von immer neuen Gewinn-Warnungen verantwortlich gemacht.

swissinfo und Agenturen

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