ZONE/Insitute: Rezession scheint überwunden - Schwache Erholung
MÜNCHEN (awp international) - Die Rezession in der Eurozone scheint nach Einschätzung von führenden europäischen Wirtschaftsforschungsinstitute überwunden. Die Erholung sei allerdings schwach, heisst es in einer am Freitag veröffentlichten Studie des deutschen Ifo Instituts, der französischen Statistikbehörde Insee und des italienischen Forschungsinstituts ISAE. Trotz des Anstiegs des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal 2009 blieben die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung "trübe". Das reale BIP werde in vierten Quartal 2009 um 0,3 Prozent und in ersten und zweiten Quartal 2010 um jeweils 0,2 Prozent steigen.
"Insbesondere die auslaufenden Impulse der Fiskalpolitik, die restriktiven Kreditkonditionen sowie die angespannte Lage am Arbeitsmarkt wirken belastend", heisst es in der Studie. Die Industrieproduktion werde in den folgenden Quartalen nur verhalten expandieren. Die Stimmung der Unternehmen habe sich zuletzt zwar infolge verbesserter Absatzerwartungen aufgehellt, jedoch sei die aktuelle wirtschaftliche Lage nach wie vor ungünstig. Der private Konsum werde nur leicht expandieren. Die Kaufkraft dürfte aufgrund von Steuererleichterungen - insbesondere in Deutschland - zum Jahreswechsel gestützt werden, dennoch sei die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes anhaltend hoch. Dies dürfte eine Zunahme des Vorsichtssparens begünstigen. Die Investitionen dürften wegen der niedrigen Auslastung der Kapazitäten zunächst weiter sinken.
Die Inflationsrate werde unter der Annahme, dass der Ölpreis im Prognosezeitraum um 75 US-Dollar schwanke und sich der Wechselkurs bei 1,47 Dollar je Euro stabilisiere, im März 2010 und Juni bei 1,1 Prozent liegen, erwarten die Forscher. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält Preisstabilität bei Inflationsraten von knapp unter zwei Prozent für gegeben./jha/js