Zeba: Trotz Polizei-Einsatz und Streikbrechern keine Arbeit
Die Polizei verschaffte am Donnerstag (30.11.) Streikbrechern Zugang zur Zentralwäscherei Zeba in Basel. Laut Management sei der Betrieb teilweise wieder aufgenommen worden. Die meisten der Beschäftigten streiken jedoch weiter.
Am Vormittag eskortierten rund 60 Polizisten mit Hunden 20 bis 30 arbeitswillige Streikbrecher in den Betrieb. Die Polizisten mussten eine Sitzblockade vor einem Seiteneingang wegräumen, was sie laut den Gewerkschaften mit "übertriebenem Einsatz" auch schafften.
Die Arbeitswilligen - über die Hälfte Kaderangestellte und Direktor Rolf
Zellweger - betraten unter lauten Buhrufen und Beschimpfungen der Streikenden das Zeba-Gelände. Laut Angaben von Roman Burger, Presseverantwortlichem vor Ort der Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI), sind am Nachmittag 6 der Streikbrechenden zur Streikfront übergelaufen.
Halbherzige Arbeitsversuche
Im Innern der Zeba hätten sich die Arbeitswilligen Schürzen umgehängt, stünden aber weitgehend ratlos vor den Maschinen, sagte er weiter. Das Management liess verlauten, dass gewisse Teile der Produktion wieder begonnen hätten. Der Gewerkschaftsvertreter kommentierte, dass das "alles falsch" sei, es finde keine "ernsthafte Arbeit" statt. Zeba-Direktor Zellweger war am Nachmittag nicht zu erreichen.
Monatelanger Streit
Dem Streik war ein monatelanger Streit vorausgegangen. Die 1994 privatisierte Zeba wollte den Bruttolohn von rund 60 langjährigen Mitarbeitenden von durchschnittlich 4'200 Franken auf das Minimum von 3'535 Franken senken. Mit dem Streik protestieren die Gewerkschaften Bau und Industrie (GBI) und Verband des Personals Öffentlicher Dienste (VPOD) gegen diese Lohnsenkungen.
GBI-Mann Burger erklärte, dass der Streik vorerst weitergeführt werde.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Diskutieren Sie mit!