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Zahlungsmoral sinkt weiter

Schweizer Firmen lassen sich immer mehr Zeit beim Begleichen ihrer Rechnungen. Ex-press

Schweizer Firmen haben es nicht eilig, ihre Rechnungen zu begleichen. 2007 zahlten sie im Durchschnitt 11,8 Tage zu spät - noch einmal 2,7 Tage später als im Jahr zuvor.

Dieser Inhalt wurde am 18. Februar 2008 - 12:57 publiziert

Am schlechtesten ist die Zahlungsmoral im Tessin und, auf die Branchen bezogen, im Transportgewerbe. Dies ergibt eine Studie der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet.

Besonders zahlungsunfreudig zeigten sich die Unternehmen zum Jahresende. Sie beglichen ihre Rechnungen 13,1 Tage nach Fälligkeit.

Tessiner Firmen waren mit der Begleichung ihrer Rechnungen 2007 im Schnitt 18,6 Tage in Verzug. Im Vergleich am besten schnitten die Obwaldner ab. Ihre Zahlungen verzögerten sich nur um 6,5 Tage.

Aufgesplittet nach Branchen belegen die Logistiker und Unternehmen der Sparte Landverkehr den Spitzenplatz der schlechtesten Zahler. Ihr Verzug beträgt im Schnitt 17,2 Tage, im vierten Quartal kletterte er gar auf 27,5 Tage.

Am schnellsten bezahlten die Unternehmen aus der Uhrenbranche und Hersteller von Präzisionsinstrumenten mit einem durchschnittlichen Verzug von 5,1 Tagen.

Je mehr Mitarbeiter, desto pünklicher

Gegenüber 2006 konnten nur zwei der 22 untersuchten Branchen ihre Zahlungsmoral verbessern: Die Immobilienmakler und -verwalter sowie Betriebe des Druck- und Verlagsgewerbes reduzierten den Verzug um einen respektive zwei Tage. Das Druck- und Verlagsgewerbe bezahlte damit 10,5 Tage zu spät, die Immobilienmakler 12,9 Tage nach Frist.

Vergleicht man die Unternehmen bezüglich ihres Personalbestandes, zahlten jene mit mehr als 250 Mitarbeitenden am pünklichsten (5,8 Tage Verzug). Unternehmen mit Mitarbeiterzahlen zwischen 50 und 249 beglichen ihre Rechnungen im Schnitt mit einem Verzug von 7,4 Tagen (2006: 6,5 Tage).

Aufgeteilt nach Rechtsformen erweisen sich die GmbHs als die schlechtesten Zahler mit einem Zahlungsverzug von 14,8 Tagen.

Angst vor der Rezession

Für Dun & Bradstreet wurzeln die Gründe für die Verschlechterung der Zahlungsmoral in Rezessionsängsten, ausgelöst durch die US-Hypothekenkrise.

"Das Umsatz- und Ertragswachstum schwächt sich ab und die Liquidität der Unternehmen wird etwas knapper. Als Folge davon lassen sich die Firmen mehr Zeit beim Begleichen der Rechnungen als noch im Jahr 2006", schreiben die Autoren der Untersuchung nach Auswertung von fast 3 Mio. Rechnungen von über hundert Unternehmen.

swissinfo und Agenturen

D&B

Dun & Bradstreet (D&B) ist die in der Schweiz und weltweit führende Informationsquelle für Wirtschaftsinformationen, Bonitätsauskünfte und Firmenbewertungen.

Die Auskunftei verfügt über eine Datenbank mit Informationen über 500'000 Schweizer Unternehmen und mehr als 126 Millionen Unternehmen weltweit.

In die Bonitätsbewertung der Firmen fliesst auch deren Zahlungsverhalten ein. Dazu wertet D&B alleine in der Schweiz jährlich rund 3,5 Millionen Rechnungen aus.

D&B beschäftigt weltweit rund 6000 Mitarbeiter (davon rund 80 in der Schweiz) und erzielt 1,4 Milliarden Dollar Umsatz.

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