Wissenswertes über den Euro
Von den Umrechungseinheiten mit den nationalen Währungen und anderen Kuriositäten. Die Reichweite der Euro-Umstellung ist enorm.
Zehn Milliarden Euro-Banknoten werden in diesen Tagen in Umlauf gebracht. Weitere fünf Milliarden bleiben in Reserve. Viel oder wenig? Das muss jeder selbst beurteilen. Fest steht: Wenn man all diese Banknoten aneinander reihte, würden sie die fünffache Distanz zwischen Mond und Erde ergeben. Legte man sie auf den Boden, würden sie 15'000 Fussballfelder bedecken.
Und was ist mit den 52 Milliarden Euro-Münzen, die ganz Europa überschwemmen werden? Ihr Gesamtgewicht erreicht 239'000 Tonnen oder 24 Mal das Gewicht des Eifelturms. Aufeinandergestapelt würde sich eine Höhe von 78'000 Kilometern ergeben.
Es liegt auf der Hand, dass in den ersten Januarwochen die Logistik das Hauptproblem sein wird. Wie können alle Banken und Sparkassen in ausreichendem Mass mit der neuen Währung ausgestattet werden? Ein Monsterunternehmen. Die Geldtransportfirmen haben bereits angekündigt, nicht über genügend Fahrzeuge und Mitarbeiter zu verfügen, um die Nachfrage stillen zu können. Engpässe bei der Geldversorgung sind somit absehbar.
Wechselkurse
Seit dem 1.Januar 1999 sind die Wechselkurse zwischen dem Euro und den 12 nationalen Währungen fixiert und (im Gegensatz zum Kurs Euro-Franken) keinen Schwankungen mehr unterworfen. Das Wechselverhältnis blieb während der gesamten Übergangsphase, die jetzt zu Ende geht, konstant.
Und wie wird umgerechnet? Der Wert eines Euro beträgt:
40,3399 Belgische Francs (BEF)
1,95583 Deutsche Mark (DEM)
340,750 Griechische Drachmen (GRD)
166,386 Spanische Peseten (ESP)
6,55957 Französische Francs (FRF)
0,787564 Irische Pfund (IEP)
1936,27 Italienische Lire (ITL)
40,3399 Luxemburgische Francs (LUF)
2,20371 Niederländische Gulden (NLG)
13,7603 Österreichische Schilling (ATS)
200,482 Portugiesische Escudos (PTE)
5,94573 Finnmark (FIM)
Die Stückelungen und das Gesicht des Euro
Sieben Banknoten und acht verschiedene Münzen repräsentieren den Euro. Die Noten gibt es in den Werten 500, 200, 100, 50, 20, 10 und 5 Euro. Die Münzen zu 1,2,5,10,20,50 Cent sowie im Wert von 1 und 2 Euro.
Auf den Euro-Geldscheinen sind Architekturstile aus verschiedenen Epochen der europäischen Kulurgeschichte abgebildet, die der Grafiker Robert Kalina von der Österreichischen Zentralbank entworfen hat. Er gewann einen Wettbewerb der europäischen Zentralbank. Als Zeichen der Öffnung dominieren Fenster und Türen die Fronseiten der Noten. Auf der Rückseite sind hingegen Brücken aus verschiedenen Epochen abgebildet, um die Bindungen und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Europa zu unterstreichen. Jede Note hat zudem eine anderen Grösse und Farbe.
Auf einer Seite der Münzen sind hingegen nationale Symbole abgebildet, welche die Euro-Länder selbst bestimmt haben. Auf der anderen Seite figuriert eine Euro-Karte mit vertikalen Strichen, auf der die Sterne der Eurofahne prangen.
Das Euro-Symbol
Das einigende Symbol der neuen Währung ist das grosse "E" (der erste Buchstabe von "Europa"), das von zwei waagerechten Strichen durchzogen wird. Diese symbolisieren Gleichgewicht und Stabilität. Das Euro-E orientiert sich grafisch am griechischen Epsilon und ist eine Hommage an das antike Griechenland, die Wiege der abendländischen Kultur. Apropos Griechenland: Die dortige Drachme ist unter allen nationalen Währungen am ältesten. Ihre Geschichte ist 2500 Jahre alt.
Das Euro-Symbol soll leicht erkennbar sein und möglichst schnell den Bekanntheitsgrad des Dollarzeichens erhalten. Das funktionale Euro-Zeichen findet sich auch auf immer mehr Computer-Tastaturen - leider noch nicht auf allen.
Marzio Pescia (aus dem Italienischen: Gerhard Lob)

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