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Uhrenindustrie: "Konsolidierungsphase auf hohem Niveau"

Jean-Daniel Pasche, Präsident des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie, ist überzeugt, dass der chinesische Markt sein bedeutendes Wachstumspotential behält. Ruben Sprich / Reuters

Die Schweizer Uhren-Exporte haben mit einem Wachstum von 1,9% auf 22,2 Milliarden Franken im letzten Jahr erneut einen Rekordwert erreicht. Spektakuläre Wachstumsraten – Exportsteigerungen von zehn Milliarden innerhalb eines Jahrzehnts – könnten allerdings Vergangenheit sein, sagt Jean-Daniel Pasche, Präsident der Schweizer Uhrenindustrie.

Dieser Inhalt wurde am 19. März 2015 - 14:00 publiziert
swissinfo.ch

swissinfo.ch: Trotz des neuen Rekords bei den Uhrenexporten haben mehrere Unternehmen im Laufe des zweiten Semesters 2014 Entlassungen oder Kurzarbeit angekündigt. Ist das der Auftakt zu einer schwierigen Phase für die Branche?

Jean-Daniel Pasche: Das Wachstum war im letzten Jahr verhältnismässig schwach und hat einigen Firmen Schwierigkeiten bereitet. Das stellt unsere positive Einschätzung der Situation aber nicht in Frage. In den letzten zehn Jahren war die Uhrenindustrie gewohnt, Wachstumsraten im zweistelligen Bereich zu erzielen. 2013 und 2014 haben wir wieder ein normaleres Wachstum gehabt. Die Uhrenindustrie befindet sich in einer Konsolidierungsphase auf hohem Niveau.

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swissinfo.ch:  Was erwarten Sie vom Jahr 2015 für die Uhrenindustrie?

J-D.P.: Wir rechnen mit einer Stabilisierung der Exporte gegenüber 2014. Aber wir können noch nicht einschätzen, welche Konsequenzen die Entscheidung der Nationalbank haben könnte, den Euro-Frankenkurs nicht mehr zu stützen. Nicht alle Akteure sind gleichermassen betroffen, aber die Branche als Ganzes wird die Auswirkungen des starken Frankens zweifellos zu spüren bekommen.

swissinfo.ch: Werden die Auswirkungen des starken Frankens auf eine Industrie, die auf weltweiter Ebene eine Quasi-Monopolstellung hat, nicht überschätzt.

J-D.P.: Ich glaube nicht. Die negativen Einflüsse sind bereits spürbar: Gewisse Unternehmungen haben eine Preiserhöhung in der Eurozone beschlossen, mit dem Risiko, vom Markt bestraft zu werden. Andere haben ihre Budgets oder Investitionen nach unten korrigiert. All das wird Konsequenzen haben.

swissinfo.ch: Die Schweizer Exporte nach China sind im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr (-3,1%) rückläufig. Hat das Land seinen Status als Eldorado für die Schweizer Uhrenindustrie verloren?

J-D.P.: Nein, China bleibt für Schweizer Uhren der drittwichtigste Exportmarkt, und das Entwicklungspotential ist immer noch wichtig. Aber das Beispiel China und das Problem mit dem starken Franken zeigen, wie wichtig es ist, die Risiken zu verteilen, indem man auf verschiedenen Märkten gleichzeitig aktiv sein muss. Die USA, Südkorea, Japan oder der Mittlere Osten haben im letzten Jahr stark zum Wachstum der Schweizer Uhrenindustrie beigetragen. 

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