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Will Roche Bayer-Pharma kaufen?

swissinfo.ch

Der Schweizer Chemie-Multi Roche soll seinen zweiten Anlauf gestartet haben, die Pharma-Sparte des deutschen Bayer-Konzerns zu übernehmen. Laut unbestätigten Angaben sollen die Basler 20 Mrd. Dollar geboten haben. Roche dementierte die Meldung.

Dieser Inhalt wurde am 28. August 2001 publiziert Minuten

Dieser Übernahme-Versuch sei der zweite Versuch von Roche, den Pharma-Bereich des deutschen Konkurrenten zu übernehmen. Ein ähnliches Angebot wie das gegenwärtige sei im letzten Jahr ausgeschlagen worden, sagte eine ungenannte Quelle gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag (28.08.). Roche soll Bargeld und Aktien im Wert von 20 Mrd. Dollar geboten haben.

Entscheidung Mitte September

Laut Reuters wolle der Bayer-Aufsichtsrat am kommenden 13. September über das Angebot diskutieren. Bayer-Chef Manfred Schneider hatte schon früher in diesem Monat erklärt, zwei Angebote für diese Einheit erhalten zu haben. Er nannte allerdings keine Namen.

Der deutsche Konzern, der erst anfangs Monat das Cholesterin-Medikament Baycol weltweit vom Markt nehmen musste, sucht gegenwärtig eine neue Position im Pharma-Geschäft.

Roche dementiert

Roche tat die Meldung umgehend als "Spekulation" ab. Bis am Nachmittag gerieten die Roche-Titel an der Börse allerdings unter Druck, worauf sich der Konzern zu einen Dementi durchrang: Roche habe mit Bayer weder Akquisitions-Gespräche geführt, noch seien solche vorgesehen. Darauf reagiert die Börse wohlwollend mit Kursanstieg.

Analysten skeptisch

Dass Roche die Bayer-Sparte kaufen will, erscheint auch Kennern wenig realistisch. Patrick Burgermeister, Pharma-Analyst der Zürcher Kantonalbank: "Bayer ist nicht der beste Partner für Roche. Beide verkaufen als wichtigstes Medikament ein Antibiotikum - sie sind in diesem Bereich also Konkurrenten." Ausserdem habe Bayers zweitwichtigstes Medikament seinen Patentschutz bereits verloren und das drittwichtigste - Baycol - sei gerade vom Markt entfernt worden.

Aktien-Gedanken-Spiele

Allerdings, so Insider gegenüber Reuters, böte sich für Bayer eine gute Gelegenheit, mit dem Verkauf des Pharma-Bereichs durch Aktientausch einen Teil des Basler Konzerns zu übernehmen.

Ein deutsches Engagement käme auch Roche nicht ungelegen, da so der 20%-Anteil der Konkurrent Novartis seit einigen Monaten hält, verwässert werden könnte.

swissinfo und Agenturen

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