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Wieder mehr Asylgesuche

Im Jahr 2001 stieg die Zahl der Asylgesuche. Die Anerkennungs-Quote jedoch sank. Keystone Archive

Letztes Jahr wurden deutlich mehr Asylgesuche gestellt als 2000. Die Zahlen liegen laut Asylstatistik 2001 wieder im Schnitt der 90er Jahre.

Dieser Inhalt wurde am 18. Januar 2002 publiziert Minuten

Nachdem im Jahr 2000 verhältnismässig wenig Asylgesuche gestellt wurden, haben die Zahlen im Jahr 2001 wieder den Durchschnitt der 90-er Jahre erreicht. Dies geht aus der Asylstatistik 2001 hervor, die das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) am Freitag in Bern präsentierte.

Insgesamt wuchs die Zahl der gestellten Gesuche im vergangenen Jahr um 17,2 Prozent auf 20'633 Gesuche an. Im Jahr 2000 wurden lediglich 17'611 Gesuche gestellt.

Sinkende Anerkennungs-Quote

Wie im Vorjahr stammen die meisten der Gesuche aus Jugoslawien; nämlich 16,6 Prozent. An zweiter und dritter Stelle liegen weiterhin die Türkei mit 9,5 Prozent und Bosnien-Herzegowina mit 6 Prozent.

Die Anerkennungsquote sank und betrug letztes Jahr 4,1 Prozent (2000: 6,4 Prozent). Insgesamt wurde 2253 Personen Asyl gewährt. In der Schweiz lebten letztes Jahr somit 26'577 anerkannte Flüchtlinge.

Wenig Gesuche aus Afghanistan

Auffallend ist, dass 2001 rund 42,7 Prozent weniger Gesuche als 2000 erledigt wurden. Grund dafür ist, dass damals mehrere Tausend Personen aus Kosovo an Rückkehrhilfe-Programmen teilnahmen und deren Dosssiers schnell behandelt werden konnten.

Auf den ersten Blick mag erstaunen, dass angesichts des Krieges in Afghanistan nur rund 100 Personen mehr aus diesem Land ein Gesuch stellten. Vor einem Jahr waren es 433. Dies ist laut BFF darauf zurückzuführen, dass in der Schweiz nur eine kleine afghanische Gemeinde lebt.

Sans-Papiers im Rampenlicht

Im Rückblick auf das vergangene Jahr hat laut BFF-Direktor Jean-Daniel Gerber die Sans-Papiers-Thematik vor allem dank der Presse neuen Stellenwert erlangt. Die Thematik sei an sich nicht neu.

Laut Gerber kann das Problem jedoch nicht mit einer Generalamnestie für die Menschen ohne gültige Papiere aus der Welt geschafft werden. Rund die Hälfte dieser Personen gehört dem Asylbereich an.

swissinfo und Agenturen

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