Wettbewerbskommission: Vitaminkartell hat Wettbewerb verunmöglicht
Die Wettbewerbskommission (Weko) ist -wie die US-Behörden im vergangenen Jahr- zum Schluss gekommen, dass das weltweite Vitaminkartell von Roche, Rhône-Poulenc und BASF den Wettbewerb beseitigt hat. In der Schweiz drohen jedoch keine Millionen-Strafen.
Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) ist zum Schluss gekommen, dass das weltweite Vitaminkartell der drei Pharma-Unternehmen Roche, Rhône-Poulenc und BASF den Wettbewerb beseitigt hat. Im vergangenen Jahr hatten die entsprechenden Behörden in den USA wegen dieser Wettbewerbs-Verletzung Millionen-Strafen verhängt.
Die drei Unternehmen haben die Beteiligung am Kartell zugegeben und zugesichert, keine entsprechenden Abreden mehr zu treffen, wie die Weko am Mittwoch (19.04.) in einem Communiqué mitteilte. Der Weko- Entscheid beendet die Untersuchung, welche am 21. Juni 1999 eröffnet worden war.
Im Kartell wurden Preise und Mengen festgelegt sowie die Vitaminmärkte aufgeteilt. Das Kartell war vom Januar 1990 bis Februar 2000 wirksam. In einer von den Unternehmen unterzeichneten "Erklärung", welche Bestandteil des Entscheides ist, sichern die betroffenen Unternehmen zu, keine entsprechenden Abreden mehr zu treffen.
Anders als das europäische und das amerikanische Wettbewerbsrecht erlaubt das schweizerische Kartellgesetz keine direkte Sanktionierung von Wettbewerbsbeschränkungen. Die Weko kann daher Kartellmitglieder nicht büssen, sondern lediglich feststellen, dass das Kartell auch in der Schweiz existiert hat.
Allerdings kann die Weko die Parteien im Wiederholungsfall sanktionieren. Roche ist wegen der Preisabsprache in den USA zu einer Busse von 500 Mio. Dollar verurteilt worden. Zudem sind verschiedene Zivilklagen gegen das Basler Pharmaunternehmen hängig.
swissinfo und Agenturen

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