WDH/AUSBLICK/Julius Bär H1: Neugeldzufluss von durchschnittlich 4,6 Mrd CHF erw.
Zürich (awp) - Das Finanzinstitut Julius Bär publiziert am Freitag, 22. Juli, die Zahlen zum ersten Halbjahr 2011. Analysten haben dazu im Durchschnitt folgende Schätzungen:
H1 2011E
In Mio CHF AWP-Konsens H1 2010A
Betriebsertrag 888,3 916,4
Geschäftsaufwand 616,3 593,9
Konzerngewinn* 173,1 261,0
In Mrd CHF
Neugeldzufluss 4,6 3,3
Kundenvermögen (AuM) 167,7 169,7**
*inklusive Zahlung an deutsche Steuerbehörden
**per 31. Dezember 2010
FOKUS: Die Analysten erwarten, dass Julius Bär vor allem wegen der Währungssituation keinen starken Abschluss zeigen wird. Laut Schätzung der ZKB fallen rund 75% der Kosten in Franken an, während 83% der verwalteten Vermögen (AuM) in Fremdwährungen gebucht seien. Die Experten erhoffen sich ausserdem Informationen zu Kostensenkungen: Aussagen dazu seien bisher nur sehr vage ausgefallen. Das Wachstum beim Nettoneugeld dürfte zwar anhalten, die Frankenstärke wie auch die unfreundliche Finanzmärkte dürften aber auf den verwalteten Vermögen gelastet haben. Ein Teil der Analysten geht deshalb von einem Rückgang der AuM aus.
ZIELE: Die Julius Bär-Gruppe hatte im Februar anlässlich der Publikation des Jahresergebnisses 2010 die bisherigen Finanzziele bestätigt. So strebt das Institut bis 2012 weiterhin eine Vorsteuergewinnmarge von über 40 Basispunkten an. Der Nettoneugeldzufluss soll jährlich 4 bis 6% betragen. Die angestrebte Cost-Income-Ratio wurde mit rund 60 bis 64% beziffert. Auch im laufenden Jahr wolle der Vermögensverwalter netto rund 40 bis 50 Kundenberater anheuern.
PRO MEMORIA: Julius Bär sieht sich mach wie vor nach möglichen Übernahmekandidaten um, wie Verwaltungsratspräsident Raymond Bär im Mai in einem Interview sagte. Kapital für Akquisitionen sei vorhanden und wenn ein Institut kulturell zu Julius Bär passe, werde zugegriffen.
Das bisher regional geführte Schweizer Privatkundengeschäft wird von Julius Bär in eine einzige Marktregion Schweiz zusammengeführt, wie im Mai bekanntgegeben wurde. Zum CEO Schweiz wurde per 1. Juli Yves Robert-Charrue ernannt.
Anfang Mai hatte Julius Bär die Übernahme von 30% an der brasilianischen Vermögensverwalterin GPS bekanntgegeben. Die in São Paulo domizilierte GPS ist laut Mitteilung mit verwalteten Vermögen von rund 5 Mrd USD (8,5 Mrd BRL) die grösste unabhängige Vermögensverwalterin Brasiliens.
Im April hatte sich Julius Bär mit den deutschen Behörden auf eine einmalige Zahlung von 50 Mio CHF geeinigt und damit ein mögliches Steuerverfahren in Deutschland abgewendet. Anlass der Ermittlungen bildeten Selbstanzeigen deutscher Kunden und von den Behörden gekaufte sowie von diesen erhobene Daten. Julius Bär habe den deutschen Behörden keine Informationen offengelegt, sagte Julius Bär-CEO Boris Collardi.
Homepage: www.juliusbaer.com
ab/tp