Wasserjahr lanciert
Mit rund 40 Anlässen begeht die Schweiz das UNO-Jahr des Süsswassers.
Die Bevölkerung soll mit dem Aktions-Programm für die Bedeutung der kostbaren Ressource sensibilisiert werden.
Wie die Luft sei auch das Wasser unersetzbar und der freie Zugang für alle ein Menschenrecht, sagte Umweltminister Moritz Leuenberger am Freitag in Bern. Er verwies auf die wichtige Rolle, die das Wasser im Irak-Krieg spielt. Seit den Bombardierungen im Golf-Krieg von 1991 habe nur einer von zwei Irakern Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Aktionsprogramm mit 40 Projekten
Wenn Wasser an einem Ort fehle, seien alle betroffen - dies könne Menschen in die Flucht treiben, sagte Leuenberger auf dem Bundesplatz. Dort drehte sich alles ums Thema Wasser. In vier Übersee-Containern gab es die Ausstellung "Grundwasser - ein Schatz auf Reisen" - zu sehen.
Eine zweite Ausstellung widmete sich dem "Wasserkreislauf". Die beiden Ausstellungen reisen in den nächsten Monaten durch die ganze Schweiz. Sie machen an verschiedenen Orten Halt. Die Ausstellungen gehören zum Programm, das im Rahmen des Internationalen Jahres des Süsswassers gegen vierzig Projekte zusammenfasst.
Finanzieller Zustupf
Die Projekte stehen unter der Trägerschaft der Bundesämter für Wasser und Geologie (BWG), für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), sowie der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).
Die aus über neunzig Projekten Ausgewählten bekommen einen finanziellen Zustupf. 1,25 Mio. Franken stehen dafür zur Verfügung.
Bei den Anlässen geht es etwa um ein "Netzwerk Wasser" von vier Bergregionen, um Zürich als "Wasserstadt" oder um ein Online-Quiz. Ziel ist, die Bevölkerung für die Ressource, deren Schutz und Nutzung zu sensibilisieren. Partner aus der Wirtschaft tragen das Aktionsprogramm mit.
Obwohl es im "Wasserschloss" Schweiz nicht am nassen Element mangle, sei Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit, rufen die drei Bundesstellen in Erinnerung. Es müsse immer wieder sicher hergestellt werden.
Für die Schweizer sei es wohl kaum vorstellbar was es heisse, pro Tag mit 10 oder 20 Litern Wasser auszukommen und dafür mehrere Kilometer zu Fuss zurück zu legen, sagte Armon Hartmann von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, DEZA.
Auftakt mit "Patent Ochsner"
Zum nationalen Aktionsprogramm gehören neben den Ausstellungen das Internet-Portal "www.wasser2003.ch", eine Bildungskampagne in Schulen, Broschüren und Informationsmaterial. Die Post brachte zum Wasserjahr eine Sonderbriefmarke heraus. Hinzu kommen Projekte in den Partnerländern der Schweizer Entwicklungs-Zusammenarbeit.
Den Auftakt machte am Freitag die Grossveranstaltung vor dem Bundeshaus. Nach dem Eröffnungsakt mit Bundesrat Leuenberger standen bis in die Abendstunden kleinere und grössere Events auf dem Programm: eine Wassermärchenstunde beispielsweise, Wasserfilme und ein Abschlusskonzert mit "Patent Ochsner".
Tag des Waldes
Nicht allein dem Wasser widmeten sich am Freitag in der Schweiz Veranstaltungen: Mit dem Frühlingsanfang beging man auch den Internationalen Tag des Waldes. Dieser wurde in die Aktivitäten zum Thema Wasser eingebettet: Denn der Wald ist sehr bedeutend, um das Trinkwasser-Vorkommen qualitativ wie quantitativ zu sichern.
swissinfo und Agenturen

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