Volvo weiter auf Wachstumspfad - Aktie legt kräftig zu (AF)
GÖTEBORG (awp international) - Der schwedische Nutzfahrzeug- und Motorenhersteller Volvo hat im zweiten Quartal seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Die Krise sei überstanden, schreibt der scheidende Vorstandschef Leif Johansson im am Freitag veröffentlichten Quartalsbericht an die Aktionäre.
Aufgrund der Erholung auf den gesättigten Märkten und der starken Nachfrage in den Schwellenländern stiegen die Erlöse von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 79 Milliarden schwedische Kronen (8,7 Mrd Euro). Unter dem Strich verdienten die Schweden, die als einer der Hauptkonkurrenten von Daimler gelten, 5,24 Milliarden Kronen.
Das operative Ergebnis wuchs auf 7,6 Milliarden Kronen, wovon der grösste Anteil auf das Lastwagengeschäft entfiel. Der Konzern präsentierte sich damit in besserer Verfassung als vor dem Markteinbruch: Die erzielte operative Marge von 9,7 Prozent markiert nach Angaben von Johansson einen neuen Bestwert. So profitabel habe der Konzern noch nie gewirtschaftet. Im Geschäft mit den Lastwagen fiel die Rendite sogar zweistellig aus.
An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Die Aktien starteten mit einem Plus von mehr als vier Prozent in den Handel. Der Gewinn sei besser ausgefallen als erwartet, kommentierte ein Händler. Zudem habe der Lastwagenhersteller den Ausblick für die Märkte in Europa und Nordamerika beibehalten. Für beide Regionen erwartet Johansson, der sein Amt zum September an Olof Persson übergibt, jeweils ein Volumen von 230.000 bis 240.000 Fahrzeugen in der schweren Klasse.
Am Vortag hatten die Zahlen des Konkurrenten Scania am Aktienmarkt enttäuscht. Scania konnte zwar ebenfalls die Verkäufe und Erlöse steigern, der Gewinn stagnierte aber. Gleichwohl führt Scania mit einer Marge von 14,4 Prozent bei der Profitabilität den Wettbewerbsvergleich weiter an.
Volvo lieferte im zweiten Quartal weltweit fast 60.000 Lastwagen aus, ein Plus von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Nordamerika wurden die Verkäufe mehr als verdoppelt, auch in Europa und Südamerika stieg der Absatz kräftig. Nur die Region Asien, mit dem für Volvo wichtigsten Markt Japan, zeigte sich rückläufig. Auch Volvo litt dort unter den Folgen der Naturkatastrophen.
Der Auftragseingang von Volvo lag im zweiten Quartal noch über den Auslieferungen, so dass auch in der zweiten Jahreshälfte mit weiterem Wachstum gerechnet werden darf. Johansson, der seit 14 Jahren an der Spitze von Volvo steht, schrieb, er sei überzeugt, dass die Gruppe ihre positive Entwicklung fortsetzen werde.
Volvo stellt Lastwagen, Busse und Baumaschinen sowie Schiffs- und Flugzeugmotoren her. Zudem gehören die Lastwagenmarke Renault, der US-Hersteller Mack und die japanischen UD Trucks zum Konzern. Das Personenwagengeschäft wird dagegen getrennt geführt und befindet sich im Besitz des chinesischen Herstellers Geely./dct/jha/tw