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Voestalpine-Chef erwartet vorerst keine steigenden Preise

Dieser Inhalt wurde am 12. Oktober 2011 - 09:19 publiziert

HAMBURG (awp international) - Europas Stahlhersteller bekommen nach Meinung von Voestalpine-Chef Wolfgang Eder die Folgen der unsicheren Finanzmarktlage zu spüren und müssen sich auf eine maue Preisrunde einstellen. "Steigende Preise sind fürs Erste nicht zu erwarten", sagte der Manager der "Financial Times Deutschland" (FTD/Mittwoch). Anders als in früheren Jahren habe sich die Nachfrage im September nicht belebt. Die Verunsicherung der Konsumenten durch die Schuldenkrise beginne die Realwirtschaft zu beeinträchtigen.
Zur Handelseröffnung verloren die Aktien der Konkurrenten ThyssenKrupp und Salzgitter . ThyssenKrupp eröffneten mit 0,66 Prozent im Minus, Salzgitter gaben um 0,5 Prozent nach. Ein Börsianer hielt die Aussagen des Voestalpine-Chefs zwar für nicht wirklich überraschend, allerdings dürften sie nach seiner Einschätzung den Papieren auch nicht gerade helfen.
Besonders betroffen sieht Eder die Haushaltsgeräteindustrie. Aber auch auf die bevorstehenden Verhandlungen mit Autoherstellern über längerfristige Verträge könnte sich der Preisverfall am Spotmarkt auswirken. Für das eigene Unternehmen erwartet Eder keinen allzu grossen Druck. Vorerst sei eine Produktionsdrosselung wenig wahrscheinlich. Die Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie sowie aus der vom Export beflügelten Autoindustrie zeige noch keine Schwäche. Wegen der zunehmenden Unsicherheit erwartet Eder in der EU in den nächsten beiden Jahren jedoch eine stagnierende Stahlproduktion. Das eigene Unternehmen sei für einen möglichen Rückgang gewappnet.
Für die nächsten 15 bis 20 Jahre erwartet Eder einen tiefgreifenden Wandel der europäischen Stahlindustrie. Die Stahlproduktion werde nach Osteuropa abwandern und sich in Westeuropa halbieren, prognostiziert der Manager. "Das wird ein schmerzvoller Prozess", sagte Eder. Voestalpine werde in Europa keinen neuen Hochofen mehr bauen. Wo der zweite Stahlstandort entstehen soll, werde voraussichtlich in einem Jahr entschieden. Dann soll die Zukunftsstrategie festgezogen werden. Eder will den Konzernumsatz bis 2020 auf rund 20 Milliarden Euro verdoppeln, ohne dass die Profitabilität leidet. Mit einer operativen Marge von mehr als zehn Prozent liegen die vergleichsweise kleinen Österreicher weit über dem Branchenschnitt./dct/stb/tw

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