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Viele Top-Manager tun zu wenig für Gesellschaft

Viele Spitzenmanager in der Schweiz foutieren sich um ihre gesellschaftliche Verantwortung. Dies ergab eine Befragung von Geschäfts-Verantwortlichen mittlerer Unternehmen.

Dieser Inhalt wurde am 06. November 2002 publiziert Minuten

60 Prozent der Befragten bestätigten die These, dass viele Unternehmens-Leitungen sich ihrer Macht nicht bewusst sind und daher ihre gesellschaftliche Verantwortung nicht oder zu wenig wahrnehmen. 20 Prozent widersprachen dieser Ansicht.

Die Ergebnisse der Umfrage des GfS-Forschungsinstituts zum Thema "Macht und Verantwortung" wurden am Mittwoch an der Jahrestagung der Gesellschaft für praktische Sozialforschung in Zürich präsentiert.

Gemäss der im September durchgeführten Befragung sind die Unternehmensleiter der Meinung, dass sich ökonomische und ethische Ziele grundsätzlich vereinbaren lassen. Die heutigen Rahmen-Bedingungen ermöglichten aber nur kurzfristige Planungen.

Handlungsbedarf bei den anderen

Die Befragten stimmten der These zu, dass die Unternehmen in der Schweiz nur begrenzt gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, und sie anerkennen, dass dies von ihnen stärker erwartet wird. Bemerkenswert ist, dass die mächtigeren Geschäftsverantwortlichen den Handlungsbedarf vor allem bei den anderen Unternehmen sehen.

Bei den Befragten handelt es sich einerseits um Personen, die in der Geschäftsleitung und/oder im Verwaltungsrat ihrer Firma sind. Befragt wurden andererseits Personen, die durchschnittlich in 5,5 Verwaltungsräten oder Gremien von politischen, sozialen und wirtschaftlichen Organisationen sitzen.

Hintergrund der Umfrage sind die Häufung von Wirtschaftspleiten wie Swissair sowie die hohen Saläre und Boni von Spitzenmanagern. In diesem Zusammenhang sind Fragen der Ethik und Verantwortung von Unternehmen verstärkt in die öffentliche Diskussion gerückt.

swissinfo und Agenturen

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