WASHINGTON (awp international) - Die USA zeigen sich zuversichtlich, dass die europäische Politik einen Ausweg aus der Euro-Schuldenkrise findet. "Europa hat die Mittel und den Willen", eine entschiedene Antwort auf die Turbulenzen zu finden, sagte eine hohe Beamtin des US-Finanzministeriums am Mittwoch. Im Vorfeld eines Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 grössten Wirtschaftsmächte (G20) am Donnerstag in Washington sagte sie zudem, bei den Gesprächen seien "keine Differenzen über Konjunkturpolitik" zu erwarten.
US-Finanzminister Timothy Geithner hatte vorige Woche auf einer Sitzung der Euroländer in Breslau einen offenen Disput ausgelöst, weil er laut Diplomaten auf verstärkte Anstrengungen der Europäer zur Ankurblung der schwächelnde Konjunktur gepocht habe. Die Eurozone habe keinen Spielraum für neue Konjunkturpakete, sagte der Vorsitzende der Euro-Finanzminister, Luxemburgs Jean-Claude Juncker.
Nach den Worten der US-Beamtin gehe es in Europa aus Sicht der USA unter anderem vor allem darum, dass die verfügbaren Ressourcen im Kampf gegen die Krise dem "dem Ausmass der Herausforderung" entsprächen. Länder mit einem vernünftigen haushaltspolitischen Plan müssten zudem Zugang zu erschwinglichen Finanzmitteln hätten. Ausserdem sei entscheidend, dass Europas Banken mit ausreichend Kapital ausgestattet seien, betonte die Regierungsmitarbeitern.
Die G20-Finanzminister und Notenbankchefs treffen sich am Rande der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank in Washington. Bei den Beratungen stehen die Eurokrise, die wirtschaftlichen und haushaltspolitischen Probleme der USA und die daraus folgenden Gefahren für die Weltwirtschaft im Zentrum./fb/DP/bgf