US/Staatsanwälte knüpfen sich Hypotheken-Banken vor
NEW YORK (awp international) - Den Hausfinanzierern in den USA geht es an den Kragen. Sie stehen im Verdacht, Tausende Zwangsvollstreckungen ohne ausreichende Prüfung und mit falschen Dokumenten in Gang gesetzt zu haben. Bei dem Spiel sollen auch ganz Grosse der Branche wie die Bank of America , JP Morgan oder Ally Financial (die ehemalige Finanzsparte des Autokonzerns General Motors) mitgemischt haben.
Die Generalstaatsanwälte der US-Bundesstaaten gaben am Mittwoch bekannt, mit Ermittlungen begonnen zu haben. Sie werfen einer ungenannten Zahl von Hypotheken-Banken vor, dass Mitarbeiter die Zwangsvollstreckungen unterzeichnet hätten, die von den konkreten Fällen gar keine Ahnung hatten. Zudem scheine es, als seien die Dokumente in vielen Fällen nicht rechtskräftig ausgestellt worden, hiess es in einer gemeinsamen Erklärung.
Geplatzte Hypotheken sind ein Riesenproblem in den USA: Die Wirtschaftskrise und die damit einher gehende hohe Arbeitslosigkeit haben die Zahl derer in die Höhe schnellen lassen, die ihre Schulden nicht mehr in den Griff bekommen. Vor der Krise hatten die Banken die Kunden mit billigen Krediten zum Hauskauf verleitet. Selbst derjenige, der keinerlei Geld auf der hohen Kante hatte, bekam in den Zeiten steigender Immobilienpreise noch Geld geliehen.
Die Banken streiten ab, bei den Zwangsvollstreckungen unrechtmässig gehandelt zu haben. Nichtsdestotrotz halten sich viele Institute mittlerweile zurück, ihren säumigen Schuldnern das Haus wegzunehmen. Der Ruf der gesamten Branche hat in den vergangenen Monaten bereits arg gelitten. Die Staatsanwälte hoffen, dass die Banken nun weichgeklopft werden und ihren Schuldnern Zugeständnisse machen./das/DP/fn