Unschweizerische Expo.02
Die Expo.02 wird auch im Ausland wahrgenommen. Etablierte Zeitungen zollen viel Lob - für eine Ausstellung, die erfreulich unschweizerisch und kritisch ist.
Die bisherigen Medienberichte ausländischer Zeitungen widerspiegeln vor allem eines: das Erstaunen über eine Schweiz, die so gar nicht dem Heidi-Klischee entspricht. "La Suisse anticonformiste existe", schreibt etwa "Le Figaro" in Anspielung auf Harald Szeemanns Geldshredder-Maschine.
"Le Monde" hebt die intelligente Konzeption fast sämtlicher Ausstellungen hervor. Wie viele andere ausländische Berichterstatter schwärmt die Zeitung von der Wolke in Yverdon: "simplement magique".
Keine Heilungsgesänge
"Die Zeit" konstatiert, dass die Expo "nicht in Heilungsgesänge" ausbräche wie die Weltausstellung in Hannover. Statt sich mit Heidi, Toblerone und Matterhorn auf sinnstiftende Einheitsfeiern einzulassen, suche die Expo.02 lieber das Eigene im Fremden. Ein Verdienst, das die Zeitung dem künstlerischen Direktor Martin Heller zuschreibt.
Auch die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" konstatiert mit Zufriedenheit, dass die Landesausstellung kein Bratwurstfest geworden ist. "Die Expo.02 ist ein geschickt arrangiertes Puzzle, mit dem man sich ein ungewöhnliches Bild der Schweiz zusammensetzen kann", heisst es.
Und die "Financial Times" hebt hervor, wie unschweizerisch die Expo.02 auf Ausländer wirke. Kühe, Schokolade, Banken und Uhren kämen kaum vor - ausser in parodistischer Verfremdung.
Erfreut über ausländisches Echo
Josefine Trebeljahr, bei der Expo für die internationalen Medien verantwortlich, zeigte sich in Biel erfreut über das Echo im Ausland. Bis Ende 2001 sei die Landesausstellung ausserhalb der Schweiz unbekannt gewesen.
Noch wenig Erfolg haben die Marketing-Anstrengungen der Expo bislang in Italien gezeitigt. Erst drei Vertreter der dortigen Medien fanden den Weg in die Drei-Seen-Region.
swissinfo und Agenturen

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