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Ultimatum an Swiss European Piloten

Der Kampf zwischen den Piloten wird bei der Swiss immer härter. Keystone

Die Piloten der Swiss European Air Lines wollen den neuen Arbeitsvertrag der Swiss nicht unterschreiben. Zeit dafür haben sie nur noch bis Ende Jahr.

Dieser Inhalt wurde am 26. Dezember 2005 - 15:01 publiziert

Die Lufthansa-Tochter Swiss droht mit dem Hinauswurf der Regionalpiloten. Die Gewerkschaft Swiss Pilots spricht von einem totalen Zerwürfnis und droht mit Streik.

Die rund 300 Piloten der Swiss European, der neuen Europa-Tochter der Swiss, haben laut ihren Angaben vor ein paar Tagen von der Swiss Änderungskündigungen erhalten.

Das Schreiben erhielt auch einen neuen Einzelarbeitsvertrag für die Europaflotte. Die Betroffenen seien angewiesen worden, den neuen Vertrag bis Ende Jahr unterschrieben an die Swiss zurückzusenden, andernfalls werde mit einer dreimonatigen Frist gekündigt.

Schlechtere Arbeitsbedingungen

Wie der Vorstand der Swiss Pilots, der Gewerkschaft der ehemaligen Crossair, am Sonntag weiter mitteilte, sollten die Piloten mit diesen Einzelarbeitsverträgen dazu gezwungen werden, wesentlich schlechtere Arbeitsbedingungen zu akzeptieren.

Innert weniger Tage habe die Gewerkschaft deshalb rund 80% der betroffenen Piloten dazu gebracht, ihre Einzelarbeitsverträge in die Obhut von Swiss Pilots zu geben, um das Swiss-Management zur Wiederaufnahme von Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag zu zwingen.

Kündigung

In einem von der Regionalpilotengewerkschaft veröffentlichten Schreiben vom 22. Dezember weisen Swiss-Chef Christoph Franz und Manfred Brennwald, Verwaltungsratspräsident der Swiss European, die Swiss-European-Mitarbeiter nochmals darauf hin, dass sie ab 1. April 2006 definitiv keinen Arbeitsplatz bei der Airline mehr haben werden, falls ihr Arbeitsvertrag nicht bis spätestens 31. Dezember unterschrieben bei der Swiss eingetroffen sei.

Für den Vorstand von Swiss Pilots hat mit diesem Schreiben das Zerwürfnis der Swiss-Chefs mit dem Cockpitpersonal ihrer Europaflotte einen neuen Höhepunkt erreicht.

Deshalb drohen sie mit einem Streik. Der Verzweiflungsakt des Swiss-Managements könnte die aufgebrachten Piloten definitiv zur Arbeitsniederlegung veranlassen, heisst es in der Mitteilung.

Swiss: "Wir meinen es ernst"

Laut Swiss-Sprecherin Priska Spörri hat die Swiss mit ihrem Schreiben vom 22. Dezember den Swiss-European-Mitarbeitern signalisiert, dass sie es ernst meine mit ihrem Angebot.

Piloten, die den Vertrag nicht an die Swiss zurückschickten, müssten sich bewusst sein, dass sie ihr Schicksal selber in der Hand hätten. Bezüglich der Streikandrohung hoffe die Swiss, dass es nicht so weit komme, sagte Spörri. Sie erinnerte aber auch daran, dass Swiss-Chef Franz selbst einen Streik in Kauf nehmen würde.

Von den gut 300 Regionalflugpiloten wird die Swiss laut Spörri mit den Änderungskündigungen 225 Piloten wieder anstellen.

Das Unternehmen gehe nach wie vor davon aus, dass der Abbau mit Ausnützung der natürlichen Fluktuation und der Offerte von Abgangsmöglichkeiten - unter anderem zur China Airways - ohne Kündigungen über die Bühne gehen wird.

Die von der deutschen Lufthansa übernommene Swiss steht unter Druck: Die neue Eigentümerin verlangt bis 2007 schwarze Zahlen.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Mit Swiss European Air Lines lagert die Swiss Ihr Europageschäft aus. Die Gesellschaft ist seit 1. November eingetragen.

Swiss entstand aus der Fusion der Swissair, die in Konkurs ging, und der Regionalfluggesellschaft Crossair.

Seit 2005 ist Swiss eine Tochter-Gesellschaft der deutschen Lufthansa.

Bereits seit der Gründung der Swiss schwelt ein Salär-Konflikt zwischen den ex-Crossair-Piloten und den ehemaligen Piloten der Swissair.

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