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UBS stolpert über Diskriminierung

Hat die UBS in New York Mühe mit der Gleichbehandlung von Mann und Frau? Keystone

Ein New Yorker Gericht hat die grösste Schweizer Bank, die UBS, zur Zahlung von über 29 Mio. Dollar an eine ehemalige Mitarbeiterin verurteilt.

Dieser Inhalt wurde am 07. April 2005 - 11:29 publiziert

Die hochrangige Wall Street-Bankerin warf der Bank vor, sie wegen ihres Geschlechts diskriminiert zu haben.

Die Schweizer Grossbank UBS muss in einer Diskriminierungsklage ihrer ehemaligen amerikanischen Mitarbeiterin Laura Zubulake (44) mehr als 29 Mio. Dollar (35,1 Mio. Franken) zahlen.

Dies ist eine der grössten Diskriminierungs-Entschädigungen, die je einem Einzelkläger zugesprochen worden ist.

Die Geschworenen hatten der Klägerin 9,1 Millionen Dollar an "kompensatorischer" Entschädigung und 20,1 Millionen Dollar an Strafentschädigung zugestanden. Strafentschädigungen sind eine Eigenart des amerikanischen Rechts, mit denen zukünftige Verstösse verhindert werden sollen.

Die Jury entschied, dass die Bank sie schlecht behandelt hatte, weil sie eine Frau war. Sie sei gefeuert worden, nachdem sie bei der zuständigen Behörde für Diskriminierungsfragen (Equal Employment Opportunity Commission)
Beschwerde eingelegt habe.

Gegenseitige Vorwürfe

Vor Gericht sagte Zubulakes Anwalt, ein männlicher UBS-Manager habe erklärt, Zubulake sei alt, hässlich und unfähig.

Dagegen sagte die UBS-Anwältin in ihrem Schlussplädoyer, Zubulake sei entlassen worden, weil sie Umsatz-Probleme gehabt hätte und zudem keine "Teamplayerin" gewesen sei.

Trotz des Coachings und der intensiven Unterstützung, die sie erhalten habe, hätte sich Zubulake nicht verbessert.

UBS enttäuscht – Zubulake befriedigt

Die Bank will Berufung einlegen. "Die UBS ist sehr enttäuscht", erklärte Serge Steiner vom UBS-Hauptquartier in Zürich gegenüber swissinfo.

Das Unternehmen betrachte den zugesprochenen Betrag als exzessiv.

Die ehemalige Direktorin für Asien-Investments zeigte sich vom Urteil befriedigt und befreit. Sie hoffe, dass dadurch alle Frauen an der Wall Street ermutigt würden, denen Ähnliches widerfahren sei.

swissinfo und Agenturen

In Kürze

Die UBS muss einer ihrer ehemaligen Wall Street-Bankerinnen 29,2 Mio.- Dollar (35,1 Mio. Franken) bezahlen. Sie klagte die Firma wegen Geschlechter-Diskriminierung ein.

Die UBS will gegen das Urteil Berufung einlegen.

Über die Hälfte der Angestellten im Wertpapiersektor und mehr als 70% aller Investment-Banker sind weisse Männer.

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