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UBS/Madoff-Insolvenzverwalter mit neuer Forderung - Bank: Vorwürfe falsch (Zus)

Dieser Inhalt wurde am 08. Dezember 2010 - 11:19 publiziert

Zürich (awp) - Im Fall Madoff sieht sich die UBS AG neuen Forderungen gegenüber. Der Insolvenzverwalter des Ex-US-Börsenmaklers Bernard Madoff, Irving Picard, fordert von der Grossbank zusätzlich etwa 555 Mio USD wegen weiterer 26 Fälle von angeblichem Finanzbetrug und Fehlverhalten der UBS und mit ihr verbundener Gesellschaften, wie er am Mittwoch mitteilen liess.
Die Klage wurde beim Konkursgericht in New York eingereicht. Bereits Ende November war Picard wegen einer Forderung in Höhe von 2 Mrd USD gegen die Grossbank vor Gericht vorstellig geworden.
ÜBERMÄSSIGER FINANZIELLER VORTEIL
Die Bank habe mehreren internationalen Feeder-Fonds eine "Aura der Legitimation" verliehen, indem sie unter anderem als Depotbank aufgetreten sei, lautet der Vorwurf. So genannte Feeder-Fonds sind Dachfonds, die ihr Fondsvermögen in Anteile eines einzigen Wertpapierinvestmentfonds anlegen. Gleichzeitig habe die Bank dank nicht veröffentlichter Haftungsfreistellungsvereinbarungen die rechtliche Verantwortung umgangen.
Obgleich die UBS Hinweise auf einen Betrug gehabt habe, habe sie Madoff zum Zwischenverwahrer der Feeder-Fonds eingesetzt und ihm Verantwortung übertragen, wirft Picard dem Institut weiter vor.
Die Bank habe nicht nur beim Schneeballsystem geholfen, sondern auch noch übermässigen finanziellen Vorteil für sich selbst daraus gezogen. Die Beschuldigten hätten "Millionen an Management- und Beratungsgebühren eingestrichen", sagte auch David J. Sheehan, Berater von Picard. Insgesamt seien ihnen rund 555 Mio USD zugeflossen, die nun zurückgeholt werden sollen. Die genaue Summe soll im Prozess bestimmt werden.
UBS-SPRECHER: BEHAUPTUNGEN FALSCH
Die UBS selbst weist weiterhin die Vorwürfe zurück. "Wie die UBS bereits früher betonte, sind die Behauptungen des Konkursverwalters nicht nachvollziehbar und entbehren jeder Grundlage", sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von AWP.
Die Grossbank werde die notwendigen Massnahmen einleiten, um zu zeigen, dass die aufgestellten Behauptungen falsch und unbegründet seien. Zudem wurde betont, dass die entsprechenden Fonds auf ausdrücklichen Wunsch von Kunden aufgesetzt worden seien.
ANALYSTEN GELASSEN - AKTIE UNBEEINDRUCKT
Analysten sehen die neuen Vorwürfe relativ gelassen. "Man muss beachten, dass die UBS nicht die erste Bank ist, die betroffen ist. Zudem wird das rechtliche Vergehen anderer Institute deutlich höher eingeschätzt als bei der UBS", sagte Kepler-Experte Mathias Büeler. Eine Entscheidung des Gerichts könne sich über Jahre hinziehen.
Die Aktie zeigte sich auch entsprechend unbeeindruckt. Nach einem verhaltenen Start zeigt sie sich gegen 11.10 Uhr mit plus 0,5% sogar etwas freundlich als der SMI (+0,2%).
dm/ps

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