UBS einigt sich mit USA und ritzt Bankgeheimnis
Die Grossbank UBS bezahlt 780 Millionen Dollar an die US-Justiz, um den Steuerstreit zu beenden. Sie zeigt sich zudem bereit, den US-Behörden Kundendaten auszuhändigen und lüftet damit das Bankgeheimnis.
Laut dem Communiqué des US-Justizministeriums räumt die Schweizer Grossbank ein, dass sie "US-Steuerzahlern dabei geholfen hat, Bankkonten vor dem amerikanischen Fiskus zu verstecken."
Die UBS werde den USA "sofort die Identität und Kontoangaben von gewissen ihrer amerikanischen Klienten liefern", hiess es im US-Justizministerium.
Die Schweizer Grossbank muss gemäss der Vereinbarung ausserdem "so schnell wie möglich" ihre Dienstleistungen für US-Kunden mit nicht deklarierten Bankkonten einstellen.
Die UBS zeigt sich laut einer Medienmitteilung entschlossen, die Einigung mit dem US-Justizministerium und der US-Börsenaufsicht SEC rasch umzusetzen. "Offensichtlich haben wir Fehler gemacht", schreibt CEO Marcel Rohner.
Kundendaten blieben vertraulich, erklärte UBS-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer. Doch sei es nie darum gegangen, "betrügerisches Verhalten" zu schützen.
Die UBS steht seit einiger Zeit im Visier der US-Behörden. Ein ehemaliger Vermögensverwalter der Bank hatte sich vor Gericht der Beihilfe zur Steuerhinterziehung für schuldig bekannt. In Medienberichten hiess, die US-Justiz verlange von der UBS die Kundendaten von bis zu 20'000 reichen Amerikanern.
Noch am Mittwochabend war der Bundesrat zu einer Sondersitzung zum Thema Steuerstreit zusammengekommen. Bundespräsident Hans-Rudolf Merz bestätigte anschliessend lediglich, dass die UBS und die Finma eine Einigung mit den US-Behörden anstreben. Weitere Informationen wurden für Donnerstag in Aussicht gestellt.

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