UBS-Chef Ospel rechnet mit weiteren Fusionen im Finanzbereich
Der Chef der Schweizer Grossbank UBS, Marcel Ospel (Bild), ist überzeugt, dass in der Bankenbranche weitere Grossfusionen anstehen. Für die UBS seien Fusionen derzeit aber nicht aktuell, sagte er in einem Interview der "SonntagsZeitung".
Der Chef der Schweizer Grossbank UBS Marcel Ospel (Bild) ist überzeugt, dass in der Bankenbranche weitere Grossfusionen anstehen. Für die UBS seien Fusionen derzeit aber nicht aktuell, sagte er in einem Interview der "SonntagsZeitung" am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos.
"Ich glaube, dass im Finanzbereich weiterer Bedarf nach Konsolidierung besteht", sagte Ospel. Das Geschäft werde einerseits teurer, andererseits würden die Margen sinken. Deshalb brauche es mehr Volumen. Die UBS verfüge aber in ihrem Kerngeschäft über die kritische Grösse und habe Kostensparpotenzial. Fusionen seien daher nicht aktuell.
Übernahmen dagegen schloss er nicht aus. "Natürlich wollen wir auch weiter über Akquisitionen wachsen, aber nur, wenn sich das wirtschaftlich rechtfertigt." Selbst ein Übernahmekandidat zu sein, verneint Ospel. "Dafür habe ich keine Anzeichen."
Schwierigkeiten nach der Fusion zur UBS 1997 leugnet er nicht. "Ja, es gab temporär Schwierigkeiten." Die Einführung des Euro, die fusionsbedingte Systemintegration und der Millenniumswechsel hätten das Personal absorbiert und zu spürbaren Problemen geführt. Die Kündigungswelle sei jetzt aber gebremst worden.
Auch Kunden habe die Bank weniger verloren als befürchtet, nämlich unter fünf Prozent. Und in der Schweiz sei es zu weniger als 30 Entlassungen gekommen. Jetzt müsse nur noch der Aktienkurs steigen: "Es braucht den Nachweis, dass wir wachsen können. Und den werden wir dieses Jahr erbringen", sagte Ospel.
Angesprochen auf das Hauptthema des offiziellen Kongresses am Weltwirtschaftsforum, auf die Kritik an der Globalisierung, sagte Ospel, der nach eigenen Angaben zur "Beziehungspflege" in Davos weilt: "Die Sorge über die Auswirkungen der Globalisierung ist berechtigt. Und dass man diese Entwicklung von verschiedenen Seiten beleuchtet, ist gut."
SRI und Agenturen

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