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Transocean Q1: Umsatz und Gewinn tiefer - Untersuchungen wegen Bohrinsel (AF)

Dieser Inhalt wurde am 06. Mai 2010 - 08:49 publiziert

(Ergänzt vor allem um Angaben zum Ausblick und Auftragsbestand in den letzten vier Abschnitten)
Zug (awp) - Transocean hat im ersten Quartal 2010 einen rückläufigen Umsatz und Gewinn erzielt. Wegen des Unglücks auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko laufen Untersuchungen der US-Behörden. Transocean rechnet nach eigenen Angaben wegen rechtlicher Verfahren mit "signifikanten" Kosten.
Von Januar bis März erzielte Transocean einen Umsatz von 2'602 (VJ 3'118) Mio USD. Der operative Gewinn belief sich auf 926 (1'319) Mio USD. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn nach Minderheiten von 677 (942) Mio USD, wie der Tiefsee-Ölbohrkonzern am Mittwochabend mitteilte.
Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der ZKB nicht getroffen. Deren Analysten hatten mit einem Umsatz von 2'672 Mio USD, einem EBIT von 956 Mio USD und einem Reingewinn von 700 Mio USD gerechnet.
Das Ergebnis sei durch diverse Kosten negativ beeinflusst worden, die sich netto auf 42 Mio USD beliefen, hiess es weiter. Davon betreffen 15 Mio USD den Verkauf der Anlagen "GSF Arctic II" und GSF Artic IV", 16 Mio USD ergaben sich aus Abschreibungen und 11 Mio USD aus Steuerposten. Im Vorjahresquartal hatten sich negative Effekte mit insgesamt 264 Mio USD ausgewirkt.
Der durchschnittliche Umsatz pro Tag wird mit 298'300 (256'500) USD angegeben. Die Auslastung ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zurück auf 66 (91)%.
Der operative Cashflow betrug 1'172 Mio USD, nach 1'175 Mio USD im vierten Quartal 2009. Die flüssigen Mittel stiegen per Ende März auf 1,59 nach 1,13 Mrd USD per Ende 2009, die Verschuldung ging leicht zurück auf 11,4 Mrd USD nach zuvor 11,7 Mrd USD.
Zum Unglück auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" erklärte Transocean, die Anlage sei durch den Versicherer zum Totalverlust erklärt worden. Das Unternehmen habe bisher 401 Mio USD als teilweise Rückerstattung erhalten. Der Rohölfluss ins Meer konnte laut Mitteilung bisher nicht gestoppt werden.
Das "Department of Homeland Security" und das Innenministerium hätten mit einer gemeinsamen Untersuchung des Vorfalls begonnen. Die US-Küstenwache und der Minerals Management Service seien beteiligt. Auch sei Transocean von Ausschüssen des Repräsentantenhauses und des Senats zu Hearings eingeladen und vom Justizministerium kontaktiert worden.
Im Zusammenhang mit dem Unglück wurden laut Transocean eine Reihe von Gerichtsverfahren eingeleitet. Das Unternehmen rechnet mit weiteren Klagen. Daraus seien "signifikante" Kosten zu erwarten.
Am 20. April, dem Tag des Börsendebuts von Transocean in der Schweiz, war ein Feuer auf der "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko ausgebrochen, später war die Plattform im Meer versunken. Es gab Verletzte und 11 Personen sind seither vermisst.
Der Ölkonzern BP hatte die Anlage von Transocean geleast. BP erklärte in dieser Woche, dass es die Verantwortung wahrnehmen und für den entstandenen Schaden einstehen werde. Gleichzeitig betonte BP aber, die Plattform habe Transocean gehört und sei von ihnen betrieben worden.
Transocean hat den Auftragsbestand per 13. April 2010 nach unten angepasst. Bereinigt um die verlorenen Aufträge der "Deepwater Horizon" in Höhe von 590 Mio USD liegt die Kennziffer neu bei 28,6 Mrd USD, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist.
Auch wenn die Gesellschaft derzeit in fortgeschrittenen Verhandlungen mit Kunden über mehrere zusätzliche Opportunitäten sei, könnte der Auftragsbestand weiter zurückgehen, so Transocean weiter. Und zwar dann, wenn nicht genügend neue Aufträge für die vorhandene Flotte eingingen.
Die Auslastung in der Branche dürfte sich in den nächsten Quartalen stabilisieren, heisst es zum Ausblick. Wegen einer fortgesetzten Stabilisierung der Öl- und Gaspreise und der Kreditmärkte jedoch wahrscheinlich auf niedrigeren Niveaus als 2008. Transocean stellt dabei eine Zunahme möglicher Aufträge für die Kategorie der "High-Specification Floater" in Aussicht, die in tiefen Gewässern operieren.
Kurzfristig dürfte die erhöhte Abgabe von Angeboten aber nicht zu einer entsprechenden Zunahme der Tagessätze und einer Rückkehr zu den Spitzenwerten von 2008 führen, so der Konzern weiter.
uh/cc/ra

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