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Transatlantischer Dialog

Der republikanische Kongress-Abgeordnete Robert Portmann. swissinfo.ch

Parlaments-Abgeordnete der USA und der Schweiz wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten. Dazu wurde im Kapitol in Washington eine Parlamentarier-Gruppe "Friends of Switzerland" gegründet.

Dieser Inhalt wurde am 13. Februar 2003 - 11:59 publiziert

Der direkte Dialog über den Atlantik hinweg soll verbessert werden.

Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, diesen Dialog zu verstärken, erklärten Abgeordnete beider Parlamente am Mittwoch bei der Gründungsveranstaltung. Bisher hatte es zwischen den zwei Parlamenten keinen direkten Draht gegeben.

Dies war zum Beispiel im Zusammenhang mit den langen, auch schmerzhaften Diskussionen um nachrichtenlose Vermögen und das Verhalten der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs als Mangel bezeichnet worden.

Das neue Gremium des US-Kongresses will mit seiner Partnergruppe, der Parlamentarier-Vereinigung Schweiz-USA, die Kontakte zwischen der Schweiz und den USA nun intensivieren und einen Austausch auf persönlicher Ebene aufbauen.

Mehr Gemeinsames als Trennendes

Auch wenn es in Sachen Aussenpolitik zur Zeit Differenzen zwischen Schweizern und Amerikanern gebe, verbinde die Länder doch viel mehr als sie trenne, betonten die beiden Vorsitzenden des US-Gremiums, die Demokratin Tammy Baldwin und der Republikaner Rob Portman.

Portman, dessen Grossvater aus der Schweiz in die USA ausgewandert war, lobte die Zusammenarbeit der USA mit der Schweiz zur Bekämpfung der Finanzierung von Terrorismus. Die Schweiz habe hier eine führende Rolle übernommen, sagte Portman.

Und Tammy Baldwin unterstrich, in der Welt nach dem 11. September 2001 sei es "wichtiger denn je, einen offenen, ehrlichen Dialog zu pflegen".

Wichtige Beziehungen



Die beiden Abgeordneten hoben die Bedeutung der Schweiz für die USA hervor. Der Handel zwischen der Schweiz und den USA habe im vergangenen Jahr die 20 Milliarden-Dollar-Grenze überschritten. Und rund 700 Schweizer Firmen in den USA beschäftigten über 450'000 Angestellte, führte Baldwin aus.

Ständerat Peter Briner, der Schaffhauser Freisinnige und Leiter der Schweizer Delegation, erklärte wie seine US-Kollegen zuvor, wichtig sei ein konstanter Gedankenaustausch.

Gegenseitiges Verständnis fördern



Die Parlamentarier-Gruppe sieht sich auch als Vermittlerin, die den Amerikanern die Position Europas verständlich machen, andererseits aber auch die Ansichten der USA verstehen will.

Die Schweizer Parlamentarier überreichten ihren amerikanischen Kollegen einen Bergkristall. Dieser habe Ecken und Gipfel, er sei hart, doch durchsichtig. Jede Ähnlichkeit mit der Schweiz sei völlig zufällig, sagte Briner.

Nach der Gründungsfeier trafen sich die "Friends of Switzerland" mit den Delegierten der Gruppe "Schweiz-USA" zu einer Diskussionsrunde, in der die Bekämpfung der Finanzierung des Terrorismus und die amerikanischen und europäischen Perspektiven zum Schutz des eigenen Territoriums besprochen wurden.

Deutliche Worte

Davor hatten die Schweizer Parlamentarier bei einer Orientierung der Schweizer Medien deutliche Worte gefunden. Er zähle die Schweiz "nicht zu jenem neuen Europa", von dem US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gesprochen hatte und dem sich "schwache Regime offenbar eifrig anschliessen wollen", sagte Briner.

Laut dem unabhängigen Nationalrat Roland Wiederkehr ist die Delegation auch in Washington, "um die USA davon zu überzeugen, mehr auf den Rest der Welt zu hören". Und Briner erklärte, die USA würden "manchmal vergessen, dass es noch andere Länder gibt".

swissinfo und Agenturen

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