Toyota kämpft weiter mit den Folgen der Pannenserie
LONDON (awp international) - Der weltgrösste Autobauer Toyota sieht sich ein Jahr nach Beginn seiner riesigen Rückrufwelle in den USA weiter geschwächt. "Ich denke, die Krise ist noch nicht vorbei", sagte der Qualitätsvorstand des japanischen Autobauers, Shinichi Sasaki, der "Financial Times" (Donnerstag). Sein Unternehmen dürfe nun in seinen Bemühungen nicht nachlassen, das wäre sonst die Basis für eine neue Krise. Dass Toyota noch immer der weltgrösste Autokonzern sei, habe nur mit den jüngsten Problemen bei General Motors zu tun, sagte der Manager. Am Verlust der Führungsrolle werde der japanische Konzern jedoch nicht verzweifeln.
Zuletzt hatte Toyota Marktanteile verloren: In Europa hat erstmals der südkoreanische Rivale Hyundai mit seiner Tochter Kia mehr Autos verkauft als Toyota. In den USA erlebe der Markt weiterhin eine Flaute, sagte Sasaki. Besser entwickle sich das Nutzfahrzeug-Geschäft. In Europa habe sich negativ ausgewirkt, dass Toyota weniger neue Modelle auf den Markt gebracht habe als die Konkurrenz.
Der Ruf des Konzerns hatte in den vergangenen zwölf Monaten erheblich gelitten. Zwölf Millionen Fahrzeuge mussten die Japaner in die Werkstätten beordern. Dabei geriet auch die Firmenkultur in die Kritik. Zu langsam habe das Unternehmen auf die Probleme reagiert, hiess es. Jetzt suche Toyota für den bislang nur mit japanischen Männern besetzten Vorstand ausländische und weibliche Kandidaten, sagte Sasaki./enl/stw/tw