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Tiefrote Quartals-Zahlen bei CS

Laut CSG-Chef Lukas Mühlemann steht die Banken-Welt vor riesigen Problemen. Keystone Archive

Die Credit Suisse Group ist wie erwartet in der Verlustzone gelandet. Die Aussichten bis Ende Jahr sind gedämpft.

Dieser Inhalt wurde am 20. November 2001 publiziert Minuten

Fürs dritte Quartal 2001 zeigte der zweitgrösste Schweizer Finanzkonzern am Dienstag einen Reinverlust von 299 Mio. Franken, gegenüber 1,6 Mrd. Franken Gewinn im entsprechenden Vorjahresquartal 2000.

Die jüngsten Zahlen der Credit Suisse Group (CSG) folgen auf eine Gewinn-Warnung des zweitgrössten Schweizer Banken- und Versicherungs-Konzerns vom vergangenen 9. Oktober. Beim operativen Gewinn blieb die CSG mit 21 Mio. Franken knapp in den schwarzen Zahlen.

Im Vorjahresvergleich brach der Reingewinn für die ersten neun Monate um 53% auf 2,4 Mrd. Franken ein. Der operative Gewinn der ersten neun Monate rutschte um 37% auf 3,4 Mrd. Franken ab.

Negatives Marktumfeld

Der Absturz in die roten Zahlen wurde ausgelöst durch einen operativen Verlust von 204 Mio. Franken der Investmentbank Credit Suisse First Boston (CSFB), Rückstellungen von 200 Mio. Franken auf ungedeckten Swissair-Krediten sowie einem schlechteren Versicherungsgeschäft. Berücksichtigt wurde ein unrealisierter Verlust von 400 Millionen Franken auf der Finanzbeteiligung an Swiss Life, an der die CSG mehr als 5% hält.

Bei den übrigen Geschäftseinheiten zeigten die Credit Suisse Financial Services für die ersten neun Monate mit 1,2 Mrd. Franken einen im Vorjahresvergleich 17% tieferen operativen Gewinn. Credit Suisse Private Banking wies fürs dritte Quartal einen gegenüber dem zweiten Quartal 11% geringeren operativen Gewinn von 513 Mio. Franken aus. Bei Credit Suisse Asset Management sank dieser Wert gegenüber dem Vorquartal um 58% auf 34 Mio. Franken.

Wenig Hoffnung auf bessere Zeiten

Die Aussichten fürs vierte Quartal wurden zurückhaltend beurteilt. Die Marktbedingungen blieben voraussichtlich sehr anspruchsvoll, erklärte CSG-Chef Lukas Mühlemann in einer Mitteilung. Bei der CSFB wird noch keine Verbesserung der operativen Resultate erwartet.

Ein umfassendes Kostensenkungs-Programm, das den Geschäftsaufwand bis Ende 2002 um eine Milliarde Dollar verringern und Kostenstruktur sowie Kapazitäten den Marktverhältnissen anpassen soll, kommt gemäss Mitteilung erst im ersten Quartal 2002 zum Tragen und verursacht vorerst einmalige Restrukturierungskosten.

Laut Mühlemann leiteten alle Geschäftseinheiten umfassende Kostensenkungs-Programme ein. Die Kapazitäten seien den derzeitigen Marktverhältnissen anzupassen, insbesondere beim Investment Banking und in der Vermögensverwaltung in Europa. Mittel- und längerfristig zeigte sich Mühlemann zuversichtlich.

swissinfo und Agenturen

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