Navigation

Teurere Alcopops sollen Jugend schützen

Alcopops: Die süssen Verführer werden massiv teurer. swissinfo.ch

Die Steuer auf Alcopos soll vervierfacht werden. Der Ständerat, die kleine Parlamentskammer, unterstützt diesen Vorschlag der Regierung.

Dieser Inhalt wurde am 19. Juni 2003 publiziert

Die Preiserhöhung soll Jugendliche vom Konsum dieser Süssgetränke abhalten. Das Geschäft geht nun in den Nationalrat.

Mit der Alcopops-Steuererhöhung sollen vorab Jugendliche davon abgehalten werden, diese mit Alkohol vermischten Süssgetränke in grossen Mengen zu konsumieren.

Die bundesrätliche Vorlage war im Ständerat kaum umstritten und wurde mit 38 zu 1 Stimmen genehmigt. Sie bringt eine empfindliche Erhöhung der Steuern: Für eine 2,75-Deziliter-Flasche steigen diese von 45 Rappen auf 1,80 Franken, für eine 3-Deziliter-Flasche von 50 Rappen auf 2 Franken.

Jugendliche dürften sich nicht ans Trinken von Alkohol gewöhnen, sagte der St. Gallener CVP-Ständerat Eugen David seitens der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK). Da Jugendliche sensibel auf Preiserhöhungen reagierten, sei eine Erhöhung der Steuern ein geeignetes Mittel.

Steuererhöhung nicht ausreichend

Die freisinnige Luzernerin Helen Leumann betonte, dass eine Steuererhöhung alleine nicht genüge. Der Bund müsse eine Aufklärungskampagne in der Sprache der Jugendlichen starten und die Kontrollen verstärken.

Gegen die Vorlage wandte sich lediglich der Solothurner Freisinnige Rolf Büttiker. Er brachte Zweifel an, ob die Einführung einer Sondersteuer auf Alcopops verfassungskonform sei. Auch die wissenschaftliche Grundlage der Vorlage befriedigte Büttiker nicht.

Finanzminister Kaspar Villiger widersprach Büttikers juristischen Bedenken. Ein Zugeständnis machte Villiger einzig in Bezug auf die von Büttiker angesprochene Studie der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA). Auch er habe dieser gegenüber einige Reserven.

Von 2 auf 40 Millionen Fläschchen

In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr fast 40 Millionen Fläschchen Alcopops getrunken, im Jahr 2000 waren es noch knapp 2 Millionen gewesen.

Die Preise dieser Getränke sind tief, ein typischer Alkoholgeschmack fehlt. Wegen des Zuckers und der Kohlensäure steigt dafür der Promillepegel im Blut schneller. Alcopops sind insbesondere bei Kindern und Jugendlichen beliebt.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Alcopos-Verkäufe:
2000: 2 Mio. Flaschen
2001: 28 Mio. Flaschen
2002: 4 Mio. Flaschen

Steuern pro Flasche:
2,75 dl: 1,80 Fr. (0,45 Fr. bisher)
3 dl: 2 Fr. (0,50Fr. bisher)

End of insertion

In Kürze

Die Mehrheit der Schweizer Jugendlichen konsumiert Alkohol.

Knapp 1% der Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren konsumiert ihn täglich, 10,8% einmal pro Woche und 25,9% mindestens einmal im Monat. Seit 1986 hat sich die Anzahl der Mädchen, die wöchentlich Alkohol trinkt von 8,5% auf 17, 4% verdoppelt.

Bei älteren Jugendlichen konsumiert fast die Hälfte der männlichen und ein Drittel der weiblichen Jugendlichen einmal bis mehrmals pro Woche Alkohol.

Lehrtöchter und Lehrlinge konsumieren deutlich mehr Alkohol als Schülerinnen und Schüler.

Nur ein Fünftel der Jugendlichen lebt abstinent.

Quelle: Pro Juventute

End of insertion

Artikel in dieser Story

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Diskutieren Sie mit!

Ihre Beiträge müssen unseren Richtlinien entsprechen.
Sortieren nach

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Die Top-Geschichten dieser Woche

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den besten Geschichten von swissinfo.ch zu verschiedenen Themen, direkt in Ihrer Mailbox.

Wöchentlich

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.