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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Dieser Inhalt wurde am 05. Mai 2010 - 17:19 publiziert

Bern (awp/sda)- Mittwoch, 5. Mai 2010
RÜCKGANG: Die Affäre bei der italienischen Tochter Fastweb macht der Swisscom einen Strich durch die Rechnung. Der Reingewinn des grössten Schweizer Telekomkonzerns ist im ersten Quartal um gut ein Fünftel auf 377 Mio. Fr. geschrumpft. Schuld ist eine Rückstellung im Mehrwertsteuerverfahren von Fastweb in Höhe von 70 Mio. Euro (102 Mio. Franken). Ohne diese Rückstellung wäre der Gewinn auf Höhe des Vorjahres geblieben. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank um 7,1 Prozent auf 1,058 Mrd. Franken. Der Umsatz legte indes um 1,3 Prozent auf 2,953 Mrd. Fr. zu.
ÜBERNAHME: ABB übernimmt für über eine Milliarde Dollar das US-Softwareunternehmen Ventyx. Damit wird der Schweizer Elektrotechnikkonzern zu einem führenden Anbieter von Software für das Management von Energienetzen. ABB kauft Ventyx dem US-Finanzinvestor Vista Equity Partners ab. Die Übernahme will der Elektrotechnikkonzern bar bezahlen und im zweiten Quartal abschliessen. Ventyx setzte 2009 rund 250 Mio. Dollar um. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia und beschäftigt 900 Mitarbeitende in über 40 Ländern. Zu seinen Kunden gehören führende Stromversorger in den USA und Europa sowie Industrieunternehmen.
VERLUST: Die Fluggesellschaft Swiss ist erstmals seit fast fünf Jahren in die roten Zahlen gerutscht: Der operative Verlust von Januar bis Ende März betrug 10 Mio. Franken, Ein Jahr zuvor hatte Swiss noch einen Betriebsgewinn von 63 Mio. Fr. erzielt - das letzte Mal rote Zahlen hatte das Unternehmen im vierten Quartal 2005 geschrieben. Die Swiss führte den Verlust im Startquartal auf den starken Franken, den deutlich teureren Treibstoff sowie die tiefen Durchschnittserträge zurück. Keinen Einfluss hatte der Vulkan auf Island: Die Aschewolke lähmte den europäischen Flugverkehr erst im April. Swiss rechnet nach früheren Angaben mit Kosten in Höhe eines mittleren, zweistelligen Millionenbetrags.
VERBESSERUNG: Die Stimmung im Kreditgewerbe hat sich weiter verbessert. Allerdings erreichte der Bankenindikator der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich im April noch keinen positiven Wert. Ein Wert unter Null bedeutet, dass bei den Umfrageteilnehmern weiterhin die negativen Einschätzungen überwiegen. Besser als zuletzt bewerteten die Banken insbesondere die Geschäftslage. Diese Teilkomponente des Indikators erreichte fast den neutralen Bereich.
CHEFWECHSEL: Die Ombudsstelle der Privatversicherung und der Suva erhält eine neue Leitung. Nach 18 Jahren Tätigkeit als Ombudsfrau übergibt Lili Nabholz die Nachfolge ihrem langjährigen Stellvertreter, Martin Lorenzon. Lorenzon trat im September 2001 in die Ombudsstelle ein, zuvor arbeitete er als juristischer Mitarbeiter und stellvertretender Schadendienstleiter bei einem grossen Rechtsschutzversicherer. Ab diesem Jahr ist die Ombudsstelle auch für die Militärversicherung zuständig. So deckt die Stiftung mit Ausnahme der Krankenversicherung und der staatlichen Sozialversicherungen den gesamten Versicherungsbereich weitgehend ab
ZUWACHS: Die Berner Warenhausgruppe Loeb hat im vergangenen Geschäftsjahr 2009/10 mit einem Gewinn von 3,6 Mio. Fr. wieder schwarze Zahlen geschrieben. Im Vorjahr hatte sie einen Verlust von 3,5 Mio. Franken verzeichnet. Der Umsatz nahm zwar, wie bereits bekannt, von 111,4 Mio. Fr. im Vorjahr auf 109,4 Mio. Fr. ab. Da jedoch im gleichen Zeitraum die Verkaufsfläche verkleinert wurde, stieg der durchschnittliche Umsatz pro Quadratmeter um 5,4 Prozent auf rund 6.90 Franken. Besonders stark legte das Unternehmen bei den Partner- und Mieterträgen zu. Diese stiegen von 1,5 Mio. auf 11,2 Mio. Franken. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich auf 3,6 Mio. Fr. nach einer schwarzen Null im Vorjahr. Das Finanzgeschäft schloss mit einem Überschuss von 1,8 Mio. Fr. ab (Vorjahr: -3,9 Mio. Franken).
AUFSCHWUNG: Die Wirtschaft in Europa erholt sich nur langsam von der schwersten Rezession ihrer Geschichte. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) in der Euro-Zone wird nach der Frühjahrsprognose der EU-Kommission in diesem Jahr um 0,9 Prozent und 2011 um 1,5 Prozent zulegen. Der erwartete Zuwachs in der Europäischen Union mit ihren 27 Mitgliedstaaten liegt kaum höher. Im vergangenen Jahr war das BIP in der Euro-Zone und in der EU um jeweils rund vier Prozent geschrumpft - das war das stärkste Minus in der Geschichte der Währungsunion.
STEIGERUNG: Europas grösster Versicherungskonzern Allianz sieht sich nach einem operativen Milliardengewinn im ersten Quartal auf Kurs. Nach vorläufigen Zahlen kletterte das operative Ergebnis zwischen Januar und März auf rund 1,7 Mrd. Euro - nach 1,4 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte von 27,7 Mrd. Euro auf mehr als 30 Milliarden Euro zu. Zwar trafen Naturkatastrophen wie die Winterstürme in Westeuropa und das Erdbeben in Chile die Allianz in den ersten drei Monaten mit Belastungen von mehr als einer halben Milliarde Euro. Dank deutlich besserer Ergebnisse in der Lebens- und Krankenversicherung sowie in der Vermögensverwaltung konnte der Konzern dies aber mehr als wettmachen. Weitere Details zum Quartal soll es am 12. Mai geben.
GEWINN: Die wieder entflammte Lust auf Kino und die Rückkehr der Werbung auf die Mattscheibe füllen den Medienkonzernen die Kasse. Nach der MTV-Mutter Viacom sind nun auch die News Corp. von Rupert Murdoch und Time Warner mit satten Gewinnen ins neue Jahr gestartet: Bei Time Warner sprang der Gewinn unter dem Strich auf 725 Mio. Dollar hoch. Im krisengezeichneten Vorjahreszeitraum hatte die Firma 660 Mio. Dollar verdient. Auch im Gesamtjahr will Time Warner deutlich mehr verdienen. Die von Rupert Murdoch kontrollierte News Corporation profitierte vom 3D-Film "Avatar": Der Streifen entwickelte sich mit Einnahmen von 2,7 Mrd. Dollar zum kommerziell erfolgreichsten Film aller Zeiten. Das Geld bescherte dem Konzern einen Gewinn von unter dem Strich 839 Mio. Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatten der Verkauf einer Tochtergesellschaft und eine Steuergutschrift das Ergebnis allerdings auf 2,7 Mrd. Dollar hochgetrieben. Diese Sondereffekte beiseitegelassen, konnte der Konzern seinen Gewinn in etwa verdreifachen.
RÜCKRUF: Der US-Autohersteller General Motors ruft rund 126'000 Geländewagen der Marke Hummer zurück. Bei den Fahrzeugen könnten während der Fahrt Teile der Motorhaube abfallen. Dies betreffe das Modell Hummer H3 der Baujahre 2006 bis 2010. GM hatte die Hummer-Produktion vor einiger Zeit eingestellt, nachdem sich kein Käufer für die Sparte mit den bulligen Autos fand.
HERABSTUFUNG: Die US-Rating-Agentur Moody's hat Portugal eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit angedroht. Eine Herabstufung könnte um ein oder maximal zwei Stufen erfolgen. Derzeit erhält Portugal von Moody's noch die Note "Aa2", zwei Stufen unter der Bestnote "Aaa". Das Rating von Portugal hat seit Oktober 2009 bei Moody's einen negativen Ausblick. Eine Entscheidung über eine Herabstufung ist üblicherweise in den kommenden drei Monaten zu erwarten. Bereits am 27. April hatte die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) die Kreditwürdigkeit Portugals herabgesetzt. Sie senkte ihr Rating von "A+" auf "A-". S&P sprach von vergrösserten haushaltspolitischen Risiken und trüben Aussichten für das Wirtschaftswachstum. S&P hatte in der vergangenen Woche neben Portugal auch Griechenland und Spanien herabgesetzt.

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