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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Dieser Inhalt wurde am 12. Oktober 2011 - 17:46 publiziert

Bern (awp/sda) - Mittwoch, 12. Oktober
SWISSPRINTERS KÜNDIGT STELLENABBAU AN: Das Druckunternehmen Swissprinters stösst seine Produktionsstandorte Zürich und St. Gallen ab und streicht bis Mitte 2012 über 200 Stellen. Der Betrieb in Zürich soll von einem anderen Unternehmen weitergeführt, derjenige in St. Gallen hingegen eingestellt werden. Als Gründe für die geplanten Schliessungen nannte VR-Präsident Werfeli am Mittwoch nebst dem anhaltend starken Franken und dem damit verbundenen Abwandern von Druckaufträgen ins Ausland die derzeitigen Überkapazitäten in der Schweizer Grafik- und Druckbranche.
JULIUS-BÄR-MITARBEITER ANGEKLAGT: Die amerikanische Justiz hat einen ehemaligen und einen aktuellen Mitarbeitenden der Bank Julius Bär wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung angeklagt. Die beiden Banker sowie weitere Kollegen sollen gemäss Anklageschrift rund 180 reichen Amerikanern geholfen haben, etwa 600 Mio. Dollar auf Schweizer Konten vor den Steuerbehörden zu verstecken. Ausserdem sollen sie Konten unter Code-Namen eingerichtet und Kunden geraten haben, Geld im Namen von im Ausland lebenden Verwandten anzulegen.
SWISS STEIGERT PASSAGIERZAHLEN: In den ersten neun Monaten 2011 beförderte die Fluggesellschaft Swiss 11,6 Mio. Passagiere und damit 9,5 Prozent mehr als in der gleichen Periode im vergangenen Jahr. Erfreulich entwickelte sich vor allem das Europageschäft: Bei einer Zunahme des Angebots um 10,1 Prozent stieg die Auslastung (Sitzladefaktor) zwischen Januar und Ende September um 1,2 Prozentpunkte auf 74,9 Prozent.
NEUER GAV FÜR UHRENINDUSTRIE: Angestellte der Uhrenindustrie erhalten ab kommendem Januar höhere Kinderzulagen, einen längeren Vaterschaftsurlaub und die Möglichkeit, etappenweise in Pension zu gehen. Zudem erhöhen die Arbeitgeber ihren Beitrag an die Krankenkassenprämie von 130 auf 160 Franken. Die Arbeitgeber profitieren ihrerseits unter anderem von flexibleren Arbeitszeiten und einer Anpassung bei der Berechnung des Durchschnittslohns. Gewisse Lohnzuschläge wie etwa Überstunden und Prämien werden nicht mehr berücksichtigt. Der neue GAV tritt am 1. Januar 2012 in Kraft.
KEINE ZINSERHÖHUNGEN: Wohneigentümer rechnen in nächster Zeit offenbar nicht mit markanten Zinserhöhungen. Sie setzen darum vermehrt auf Libor-Modelle, die alle paar Monate an die aktuellen Zinssätze angepasst werden. Dies geht aus dem Hypothekenbarometer des Internetvergleichsdienstes comparis.ch hervor. Der Anteil der Nachfrage nach dem Libor-Hypothekartyp lag im dritten Quartal bei 13 Prozent. Am beliebtesten waren bei den Wohneigentümern aber die Festhypotheken, deren Anteil 73 Prozent betrug. 16 Prozent interessierten sich für variable Hypotheken.
GLÄUBIGER SOLLEN GRIECHENLAND SCHULDEN ERLASSEN: Der Finanzbranche drohen wegen Griechenland happige Abschreiber und als Folge davon dem Finanzsystem eine gefährliche Vertrauenskrise. Mit der Beteiligung der privaten Anleiheneignern wie Banken und Versicherungen löst sich nach Ansicht der Grossbank UBS das Schuldenproblem für Griechenland aber noch nicht. Nach ihren Berechnungen müssen Griechenland 70 Prozent seiner Staatsschulden erlassen werden. Nur so könne erreicht werden, dass die Schuldenlast später nicht wieder steigen würde, sagte UBS-Ökonom Dirk Faltin am Mittwoch in Zürich.
SLOWAKISCHE EINIGUNG: In der Slowakei sind sich die wichtigste Oppositionspartei und die Regierung einig, der Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF zuzustimmen. Die Abstimmung im Parlament wird spätestens bis Ende Woche wiederholt. Zugleich ist vereinbart worden, im März 2012 vorgezogene Neuwahlen auszurufen. Das slowakische Parlament hatte am Dienstagabend gegen die Ausweitung des EFSF gestimmt und damit das Scheitern der Regierung besiegelt, weil die amtierende Regierungschefin Iveta Radicova die Abstimmung mit der Vertrauensfrage verbunden hatte.
KEINE EFSF-GELDER AUS PARIS: Frankreichs Regierung will keine Mittel aus dem erweiterten Euro-Rettungsschirm für eine bessere Kapitalausstattung der Banken des Landes verwenden. "Sobald die Einigung vom 21. Juli abgesegnet ist, kann der Fonds zur Rekapitalisierung von Banken verwendet werden, aber Frankreich wird keinen Gebrauch vom EFSF machen", sagte Regierungssprecherin Valerie Pecresse am Mittwoch. Der Staat werde nur eingreifen, wenn sich die Banken das Geld nicht privat besorgen könnten.
BARROSO FORDERT BESSERE KAPITALAUSSTATTUNG: Nach EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sollte die Bankenaufsicht angesichts der Euro-Schuldenkrise vorübergehend eine deutlich höhere Eigenkapitalausstattung von den Geldhäusern verlangen. Die Lage der Banken müsse von den Aufsehern neu bewertet werden. Auf Basis dessen müssten sich die EU-Staaten dabei abstimmen, die Banken zu stärken. Barroso stellte sich bei der anstehenden Rekapitalisierung auf die gleiche Linie wie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy: Demnach sollen die Banken zunächst versuchen, Kapital von privaten Investoren am Markt zu besorgen.
HOHE ARBEITSLOSIGKEIT IN GROSSBRITANNIEN: Konjunkturschwäche und Rotstiftpolitik haben in Grossbritannien die Arbeitslosigkeit auf den höchsten Stand seit 1994 getrieben. Die Zahl der Erwerbslosen legte in den Monaten Juni bis August um 114'000 auf 2,57 Millionen zu. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 8,1 Prozent. Im September stieg die Zahl der Briten, die Arbeitslosenunterstützung beantragten, um 17'500 und damit nicht so stark wie von Analysten erwartet. Diese rechneten mit einem Plus von 25'000.
WACHSTUM DER SCHWELLENLÄNDER VERLANGSAMT: Das Wirtschaftswachstum in den aufstrebenden Schwellenländern fiel im dritten Quartal so schwach aus wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Grund für die Verlangsamung dürfte die nachlassende Nachfrage aus den von Schuldenkrise und Konjunkturproblemen geschwächten westlichen Industriestaaten sein, wie aus dem HSBC Emerging Markets Index (EMI) hervorgeht. Für die Weltwirtschaft können die Schwellenländer nach Ansicht der HSBC-Bank keine ähnlich starken Impulse liefern wie in der Finanzkrise 2008 und 2009.
NEUE HACKER-ATTACKE AUF SONY: Sony ist erneut Ziel einer gross angelegten Hacker-Attacke geworden. Die Angreifer hätten auf breiter Front versucht, in Nutzer-Konten bei Sonys Online-Diensten einzudringen, teilte der japanische Elektronik-Riese am Mittwoch mit. Das sei in rund 93 000 Fällen gelungen, diese Konten seien gesperrt worden. Kreditkarten-Informationen seien nicht in Gefahr. Im April hatten es Unbekannte geschafft, sich Zugang zu Daten von mehr als 100 Millionen Kunden von Online-Diensten des japanischen Konzerns zu verschaffen.
BLACKBERRY-TELEFONE LAHMGELEGT: Wegen Netzwerkproblemen haben Millionen Blackberry-Kunden weltweit den dritten Tag in Folge nicht im Internet surfen oder E-Mails abrufen können. Betroffen sind laut dem kanadischen Hersteller Research in Motion (RIM) Kunden auf vier Kontinenten. Die Probleme waren am Montag zunächst in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Indien aufgetaucht und hatten sich auch auf Brasilien, Chile und Argentinien ausgedehnt.
SAAB ERNEUT IN NOT: Der endlose Kampf gegen die drohenden Pleite des Autoherstellers Saab geht in eine neue Runde: Bald sind wieder Löhne und Gehälter fällig, doch die versprochenen 640 Mio. Kronen (rund 86 Mio. Franken) Überbrückungshilfen vom chinesischen Autokonzern Youngman sind noch nicht in Schweden eingetroffen. Offenbar fehlt derzeit die Genehmigung durch die chinesischen Behörden. Saabs Produktionsbänder stehen seit April still.
uh

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