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TA/SNB/Jordan: Können Liquidität sogar noch weiter erhöhen

Dieser Inhalt wurde am 11. August 2011 - 06:50 publiziert

Zürich (awp) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am (gestrigen) Mittwoch erneut geldpolitische Massnahmen zur Ausdehnung der Liquidität bzw. zur Schwächung des Schweizer Frankens ergriffen und will - wenn nötig - weitere Massnahmen ergreifen. "Wir können die Liquidität sogar noch weiter erhöhen. Wir prüfen aber auch eine Reihe von weiteren Massnahmen - und handeln dann, wenn wir davon überzeugt sind, dass der Moment gekommen ist", sagte Direktoriumsmitglied Thomas Jordan dem "Tages-Anzeiger" (Ausgabe 11.8.).
Jordan betrachtet den Franken sowohl gegenüber Euro und Dollar als "massiv überbewertet". Das stelle eine Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft dar und sei mit starken Abwärtsrisiken für die Preisstabilität verbunden. Auf die Frage nach möglichen Deflationsgefahren, meinte er: "Dies ist denkbar und abhängig von der weiteren Entwicklung der Wirtschaft und der Finanzmärkte."
Bezüglich möglicher Interventionen am Devisenmarkt blieb er unbestimmt und sagte lediglich: "Wir prüfen weitere Massnahmen für den Fall, dass sie sich als notwendig erweisen. Wie sie konkret aussehen werden, kann ich Ihnen nicht im Voraus sagen."
Die SNB hat laut Jordan "im Moment Möglichkeiten, die Geldpolitik expansiver zu gestalten, ohne am Devisenmarkt zu intervenieren". "Und wir sind zum Schluss gekommen, dass die Erhöhung der Liquidität in der gegenwärtigen Situation die geeignete Massnahme ist." Man habe die Liquidität zuletzt in kürzester Zeit massiv ausgeweitet und werde diese nun nochmals signifikant erhöhen. "Man kann dies auch als eine Art quantitativer Lockerung bezeichnen. Über diesen Kanal erzielen wir eine geldpolitisch Wirkung."
Auch eine vorübergehende Anbindung an den Euro wäre offenbar vorstellbar. Jordan sagte dazu: "Grundsätzlich können wir alle Massnahmen ergreifen, die langfristig mit der Erfüllung unseres Mandates vereinbar sind - nämlich eine unabhängige Geldpolitik im Interesse des Landes zu führen und die Preisstabilität unter Berücksichtigung des Konjunktur zu erhalten."
Bezüglich Schweizer Wirtschaft gibt sich Jordan pessimistisch. "Aus Schweizer Sicht ist die Situation dramatisch.... Auf jeden Fall werden wir in der zweiten Hälfte dieses Jahres deutliche Bremsspuren sehen."
uh/ra

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