Swisscom lanciert ADSL
Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom startet im kommenden Juli einen Betriebsversuch mit der neuen ADSL-Technologie. Diese Technologie ermöglicht es, Daten viel schneller als bisher über das herkömmliche Kupferkabel zu übertragen.
Bereits Mitte April hatte Swisscom-Chef Jens Alder die Einführung der ADSL-Technologie in Aussicht gestellt. Mit diesem breitbandigen, IP-basierten Festnetz-Dienst will der ehemalige Monopolist auf die neu erwachsende Konkurrenz auf der so genannten letzten Meile sowie das Kabel des Konkurrenten Cablecom reagieren.
Die Technologie verspricht über das herkömmliche Kupferkabel eine bis zu acht Mal schnellere Datenübertragung als mit ISDN. Damit soll es unter anderem möglich sein, gleichzeitig zu telefonieren und mit hohem Tempo im Internet zu surfen. ADSL nutzt das gesamte verfügbare Übertragungsspektrum von Kupferleitungen. Analoge oder digitale Sprach- oder Datensignale könnten neben ADSL-Daten gleichzeitig über dasselbe Kabel laufen.
Zuerst in den grossen Städten
Swisscom will die Technologie vorerst in Zürich, Genf, Basel, Bern, Lausanne, Luzern und St. Gallen anbieten. Um die Funktionalität der neuen Dienstleistung vor dem offiziellen Start zu testen, wird Swisscom ab Juli einen Betriebsversuch durchführen.
Der Telekommunikationskonzern will der Tochtergesellschaft Blue Window sowie anderen Fernmeldedienstanbietern und internen Geschäftseinheiten der Swisscom das selbe, nicht diskrimminierende Angebot für die ADSL-Technologie unterbreiten. Alle Interessenten sollen gleich behandelt werden.
Wettbewerbskommission schaltet sich ein
Unterdessen eröffnete die Wettbewerbskommission (Weko) in diesem Zusammenhang eine Vorabklärung, wie Weko-Sprecher Patrik Ducrey auf Anfrage zu einem Bericht des "Tages-Anzeigers" bestätigte. Im Rahmen der Vorabklärung werde summarisch geprüft, ob im Rahmen der ADSL-Einführung wettbewerbsrechtliche Probleme bestünden.
Unter anderem gehe es um den Modus der Einführung, da allenfalls neben der Swisscom auch andere Anbieter die Technologie möchten, sagte Ducrey.
Die Swisscom hatte bis vor kurzem auf der so genannten letzten Meile, den Hausanschlüssen, das Monopol. Dieses wurde durch die am Dienstag (16.05.) abgeschlossene Internet-Auktion für den Wireless Local Loop (WLL) durchbrochen.
In der gut zweimonatigen Auktion, die das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) als erste Behörde in Europa über Internet abgewickelt hatte, kamen 34 von 48 angebotenen Konzessionen für den drahtlosen Teilnehmeranschluss unter den virtuellen Hammer. Neun Unternehmen - vorab international tätige Gesellschaften mit finanzkräftigen US-Investoren im Rücken - ersteigerten sich die WLL-Lizenzen für den Gesamtbetrag von 582,758 Millionen Franken.
swissinfo und Agenturen

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