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Swisscom-GV: Ex-Monopolistin vor grossen Herausforderungen

Verwaltungsrats-Präsident Markus Rauh verlangt unternehmerische Flexibilität für Swisscom. Keystone

Der Telekommunikations-Konzern Swisscom sieht sich im harten Wettbewerb grossen Herausforderungen gegenüber. Deshalb müssten die staatlichen Fesseln gelockert werden. Für 2002 erwartet der Konzern eine Verbesserung des Betriebsgewinns.

Dieser Inhalt wurde am 29. Mai 2001 - 18:44 publiziert

Swisscom-Verwaltungsratspräsident Markus Rauh betonte an der Generalversammlung am Dienstag (29.05.) in Zürich, dass die notwendige unternehmerische Flexibilität geschaffen werden müsse, um die Swisscom wettbewerbsfähig zu erhalten.

Unternehmerische Möglichkeiten

Damit sprach er die schrittweise Überführung der Swisscom in eine aktienrechtlich, privatrechtliche Gesellschaft an. Der Bund hält heute noch 65,5 Prozent am Aktienkapital der Swisscom. Der Konzern müsste aber die Möglichkeit zu Allianzen und Kooperationen erhalten, sonst drohe die Gefahr der Marginalisierung, sagte Rauh.

Der Grundversorgung, dem Service Public, fühle sich die Swisscom verpflichtet, versicherte Rauh. Dagegen kritisierte er "Unklarheiten bei der Umsetzung der Verordnungen" bei den Mobilfunkantennen.

Kein Interesse an Investitionen in Glasfasernetz

Keine Freude zeigte Swisscom-Konzernchef Jens Alder an der Möglichkeit der Entbündelung der "Letzten Meile". Dadurch müsste die Swisscom ihrer Konkurrenz ihre Kupferkabel in die Haushaltungen überlassen. Was laut Alder einer Enteignung gleichkommt.

Praktisch seien heute alleine die Swisscom und die Kabelnetz-Betreiber in der Lage, Breitbanddienste zu leisten. Swisscom habe kein Interesse, in die technische Aufrüstung der Netze zu investieren, wenn sie diese der Konkurrenz zu überlassen habe.

Falls die eidgenössische Kommunikations-Kommission der Swisscom dies aufdrängt, werde die Swisscom bis vor Bundesgericht gehen, um die Entbündelung zu verhindern, hiess es.

Verbesserung des Betriebsgewinns ab 2002

Insgesamt aber habe die Swisscom ein solides, erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Swisscom rechnet ab 2002 mit einer Verbesserung beim Betriebsgewinn. Für das laufende Jahr sei ein Rückgang zu erwarten.

Zur Frage eines Aktienrückkaufs sagte Verwaltungsratspräsident Markus Rauh: "Wenn wir zusätzliche freie Mittel haben, können wir diese über einen Aktienrückkauf an die Aktionäre zurückgeben. Eine Entscheidung darüber wird aber erst Ende des Jahres fallen."

Die Swisscom beabsichtigt im Rahmen ihrer Strategie im Ausland im Mobilbereich Akquisitionen zu tätigen. Im Inland, wo die Wachstumschancen gedämpft sind, will Swisscom im Bereich der Breitband-Dienstleistungen ausbauen. Das Unternehmen hat - unter anderem dank diversen Verkäufen - eine sehr hohe Liquidität.

Verkürzte Amtsdauer für Verwaltungsräte

Die Aktionäre der Swisscom haben am Dienstag einer Verkürzung der Amtsdauer für Verwaltungsräte zugestimmt. Die Amtsdauer wird von vier auf zwei Jahre reduziert, die maximale Amtsdauer von 12 auf 8 Jahre heruntergesetzt. Alle neun Mitglieder des Verwaltungsrates sind für zwei Jahre wiedergewählt worden.

swissinfo und Agenturen

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