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Swiss mit Milliarden-Verlust

Swiss fliegt Verluste ein. Keystone

Swiss hat in ihrem ersten Geschäftsjahr einen Verlust von knapp einer Milliarde Franken eingeflogen.

Dieser Inhalt wurde am 14. März 2003 publiziert

Neben 658 Mio. Franken operativem Verlust schlugen ausserordentliche Belastungen mit 322 Mio. zu Buche. Die Analysten sind enttäuscht.

Detailzahlen will die vor Jahresfrist in einem Kraftakt von Staat und Wirtschaft aus der Taufe gehobene Airline erst an der Bilanz-Medienkonferenz in zehn Tagen veröffentlichen. Mit der Vorabpublikation vom Freitag nimmt Swiss aber Spekulationen über ein Verfehlen des Businessplanes den Wind aus den Segeln.

Der Reinverlust blieb mit 980 Mio. Franken deutlich unter den budgetierten 1,1 Mrd. Der Umsatz betrug 4,27 Mrd. Franken, der Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern 909 Mio.

Schwerwiegende Sonderbelastungen

Getrübt wurde das Resultat durch Sonderaufwendungen von 322 Mio. Franken. Die Erweiterung der früheren Crossair von einer Regional-Fluggesellschaft zur interkontinental tätigen Swiss schlug inklusive der Kosten für die Einführung der Marke mit 180 Mio. Franken zu Buche.

Die restlichen 142 Mio. Franken Sonderbelastungen stammen laut Mitteilung aus Wertberichtigungen des Flugzeugparks und der Nachlass-Stundung der zusammengebrochenen SAirGroup. Ohne die Einmaleffekte hätte der Verlust 658 Mio. Franken betragen.

Offene Fragen

Offen bleibt, wie weit die Restrukturierungs-Kosten für den im November 2002 und im Februar 2003 bekannt gegebenen Abbau von insgesamt 1000 Stellen und die Stilllegung von 28 Flugzeugen bereits in diesem Resultat enthalten sind. Konzernsprecher Manfred Winkler wollte dies nicht kommentieren.

Bereits revidiert wurde aber das Ziel, im laufenden Jahr den Turnaround zu schaffen. Angesichts der schwierigen Lage der gesamten Luftfahrt werde dies nicht möglich sein, sagte Winkler, verzichtete aber auf eine genaue Prognose.

Das Eigenkapital ist im ersten Flugjahr um 621 Mio. Franken auf 1,71 Mrd. geschrumpft. Winkler bezeichnete die Bilanz als solide. Mit ihrer Eigenkapitalquote befinde sich Swiss im oberen Drittel aller Airlines.

Passagierzahlen über Businessplan

Wie bereits im Januar 2003 bekannt gegeben, lag die Swiss im Jahr 2002 auch bei den Passagierzahlen über dem Businessplan. Mit 11,6 Mio. Fluggästen verzeichnete sie 1,8 Millionen mehr als in den Planzahlen vorgesehen.

Das Passagieraufkommen ging im letzten Quartal jedoch stark zurück.

Finanzwelt enttäuscht

Trotz der Hiobsbotschaft stieg der Aktienpreis am Freitag. Experten vermuten einen Zusammenhang mit der Erholung der Börse.

Die Analysten zeigten sich vom Resultat enttäuscht. So auch Patrick Schwendimann, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank. Im vierten Quartal sei der Verlust doppelt so hoch wie erwartet ausgefallen.

Die Analysten sehen insbesondere die Hoffnungen auf operative Verbesserungen im laufenden Jahr schwinden. Dazu Schwendimann: "Wegen dem anhalt schwierigen Umfeld und den Überkapazitäten kann ein höherer Verlust nicht ausgeschlossen werden."


swissinfo und Agenturen

Fakten

Verlust 2002: 980 Mio. Franken

Umsatz 2002: 4,2 Mrd. Fr

Eigenkapital: Um 621 Mio. auf 1,7 Mrd. Fr. geschrumpft

Grösster Einzelaktionär ist der Bund mit 20,5%, gefolgt von den beiden Grossbanken UBS, Credit Suisse und dem Kanton Zürich mit je rund 10%.

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