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SVP will sich nicht bei SP entschuldigen

Die Schweizerische Volkspartei SVP wird sich für Christoph Blochers Äusserungen über die Sozialdemokratische Partei SP nicht entschuldigen. In der schriftlichen Version seiner Albisgüetli-Rede hatte Blocher die SP in die Nähe des Faschismus gerückt.

Dieser Inhalt wurde am 12. März 2000 publiziert

Die Schweizerische Volkspartei SVP wird sich für Christoph Blochers Äusserungen über die SP nicht entschuldigen. Parteipräsident Ueli Maurer bestätigte entsprechende Angaben der Sonntagspresse. In der schriftlichen Version seiner Albisgüetli-Rede hatte Blocher die SP in die Nähe des Faschismus gerückt.

Die Sozialdemokraten verlangten darauf hin von der SVP, sie solle sich bis Montag (13.03.) von den umstrittenen Äusserungen distanzieren. Auch Bundespräsident und SVP-Mitglied Adolf Ogi, forderte Blocher auf, sich zu entschuldigen.

Die SVP will sich vorderhand nicht Entschuldigen. Parteipräsident Ueli Maurer erklärte am Sonntag (12.03.) auf Anfrage, seine Partei 'tanze doch nicht nach der Pfeife' von SP-Parteipräsidentin Ursula Koch. Im übrigen habe er es satt, am Sonntag vormittag mit Medien-Anfragen zu diesem Thema belästigt zu werden, sagte Maurer weiter.

Gegenangriff

Der SVP-Präsident verlangt im Gegenzug, die SP solle einmal erklären, warum sie bis vor wenigen Jahren das kommunistische Regime und damit den roten Holocaust unterstützt und beklatscht habe.

Auch Christoph Blocher lehnt eine Entschuldigung ab. "Mich entschuldigen? Ich wüsste nicht, wofür", wird der Zürcher Nationalrat im der Wochenzeitung "Sonntagsblick" zitiert.

Die SP und die Nazis

In der schriftlichen Version seiner Albisgüetli-Rede rückt Blocher die Sozialdemokraten näher an die Nazis als die SVP. Im Albisgüetli liess er diesen Passus der Rede aus. Die Aussagen stehen jedoch in der gedruckten und in der ganzen Schweiz an alle Haushalte verteilten Version sowie im Internet.

Der Berner Historiker Walther Hofer, ein früherer Nationalrat der SVP, hält Blochers Vorwurf sowohl politisch wie auch in historischer Perspektive für unhaltbar, wie er im "Sonntagsblick" schreibt.

Keine andere demokratische Partei habe derart unter den Diktaturen Hitlers und Mussolinis gelitten wie die Sozialdemokraten. Was die Schweizer Sozialdemokratie betreffe, so habe diese an ihrer Ablehnung jeglicher faschistischer Diktatur nie Zweifel aufkommen lassen. Man könne ihr in historischer Perspektive höchstens vorwerfen, sie habe allzu lange gebraucht, bis sie sich angesichts der nazistischen Gefahr zur absoluten Notwendigkeit der Landesverteidigung bekannt habe, erklärte der Historiker.

swissinfo und Agenturen

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