Sulzer Medica erleichtert
Der Medizinaltechnik-Konzern Centerpulse - vormals Sulzer Medica - hat einem Vergleich zugestimmt und hofft, damit den Streit um fehlerhafte Gelenke in den USA gelöst zu haben.
Auf Antrag der Centerpulse-Konzernleitung hat der Verwaltungsrat einen Lösungsvorschlag über 725 Mio. Dollar genehmigt. Dieser sieht vor, dass in den nächsten eineinhalb Jahren 3530 Betroffene mit durchschnittlich 200'000 Dollar entschädigt werden sollen.
Weiter offene Fälle
Doch 87 Opfer, die eine Hüft- oder Knie-Nachoperation erleiden mussten, wollen gemäss Centerpulse noch immer nicht am Vergleich teilnehmen. Diese sogenannten "Opt outs" hätten aber die Möglichkeit, mit Einzelklagen vorzugehen.
Im Gegensatz zur Schweiz, wo sich die Richter an eine solche Abmachung zu halten hätten, sind aber in den USA die Richter weiterhin frei, Einzelklagen einzureichen und müssen sich nicht an den Vergleich halten. Gemäss Centerpulse seien die Fälle der "Opt outs" zwar vom Konzern individuell analysiert worden. Für eine entsprechende Regelung gelte, so meint Centerpulse optimistisch, die Entschädigungs-Abmachung als Massstab.
Vor einigen Monaten habe es noch nach einer fast auswegslosen Situation ausgesehen, jetzt herrsche Freude und grosse Erleichterung über den Abschluss des Vergleichs, sagte Centerpulse-Chef Stephan Rietiker vor den Medien am neuen Konzernsitz in Zürich Oerlikon.
Vorläufig am Kollaps vorbei
Der Schadenfall hatte Sulzer Medica im vergangenen Jahr an den Rand des Zusammenbruchs geführt. Die Rückstellungen für den Patientenvergleich waren hauptverantwortlich für den Konzernverlust von 1,42 Mrd. Franken; dies bei einem Umsatz von1,2 Mrd. Franken.
Aktien im Aufwind
Die Aktien von Centerpulse - der neue Name gilt formell ab Samstag - haben nach dem Zustandekommen des Implantate-Vergleichs am Freitag im frühen Handel markant zugelegt. Mit 237,5 Franken standen sie 10% über dem Vortagesschluss.
swissinfo und Agenturen

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