Sulzer-Konzernchef kündigt Veränderungen im Verwaltungsrat an
Der radikale Umbau des Winterthurer Sulzer-Konzerns wird gemäss Konzernchef Ueli Roost zu Veränderungen im Verwaltungsrat führen. Der Verwaltungsrat dürfte auf die Generalversammlung im Frühjahr 2001 hin zumindest teilweise erneuert werden.
NZZ: Erneuerung nötig
Wenn Roost mit seinem Umbau Erfolg haben wolle, sei eine rasche und fundamtentale Erneuerung des Sulzer-Verwaltungsrates nötig, hiess es ebenfalls am Samstag (23.09.) in der "Neuen Zürcher Zeitung". Das höchkarätige Gremium habe schon seit langer Zeit nicht mehr strategisch interveniert.
Der Sulzer-Verwaltungsrat wird seit Mitte April dieses Jahres von Roost präsidiert, der das Amt von Pierre Borgeaud übernommen hatte. Der radikale Umbau sei für den langjährigen Sulzer-Präsident hart gewesen, so Roost. Borgeaud trage die Entscheidungen aber voll mit.
Bereitschaft zum Rücktritt
Dem Sulzer-Verwaltungsrat gehören neben Roost und Borgeaud Peter Spälti, Georg Blum, Reto Domeniconi, Jan Kleinewefers, Bernhard Koechlin, Erich Müller, Jakob Schmidheiny und Leonardo Vannotti an.
Alle Verwaltungsratsmitglieder (exklusive Roost) haben bereits früher grundsätzlich ihre Bereitschaft erklärt, nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten respektive zurückzutreten.
Er wolle nicht mit der Vergangenheit von Sulzer abrechnen, sagte Roost weiter. In den letzten Jahren seien aber sicher einige Entwicklungen nicht oder zu spät gesehen worden. Er fühle sich für die Zukunft zuständig. Aus der Vergangenheit gelte es zu lernen.
Verkaufsgespräche laufen
Er sei zuversichtlich, dass der Verkauf eines grossen Teils des Industriegeschäftes rasch erfolgen werde, sagte Roost in der "Samstags-Rundschau" weiter. Gespräche seien bereits im Gange. Eine Garantie für die Arbeitsplätze könne er nicht abgeben.
Sulzer werde sich jedoch bemühen, die Käufer gut auszuwählen. Sollte es zu Härtefällen kommen, werde der Konzern diese nach bewährter Tradition abfedern. Welche Beträge Sulzer für diese Fälle zurückgestellt hat, wollte Roost nicht sagen.
Börsenkurs auf Talfahrt
Er hoffe, dass der Börsenkurs nach der Talfahrt im Anschluss an den angekündigten Umbau Boden finden werde. Innert Wochenfrist belief sich der Rückgang des Börsenkurses auf 21,3 Prozent.
Am vergangenen Montag hatte Sulzer den radikalsten Umbau seiner Geschichte bekannt gegeben. Ein Grossteil des Industriegeschäfts mit insgesamt 14'600 Beschäftigten soll verkauft werden. Expandieren will das Traditionsunternehmen in der Medizinal- und Materialtechnolgie.
swissinfo und Agenturen

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