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Strengeres Gesetz und Integration gegen Jugendgewalt

Jugendgewalt: zu 80% männliche Minderjährige, zu fast zwei Dritteln mit Schweizer Pass. Keystone Archive

Die Schweizer Bevölkerung möchte, dass mit härterer Repression und besserer Integration gegen das Problem der Jugendgewalt vorgegangen wird.

Dieser Inhalt wurde am 21. Januar 2007 - 14:57 publiziert

Laut der am Sonntag veröffentlichen Umfrage des Instituts gfs.bern sprechen sich 7 von 10 Befragten dafür aus, jugendliche Schweizer Straftäter ausländischer Herkunft wieder ausbürgern zu können.

Landesweit sprachen sich 70% der über 2000 Befragten für eine Verschärfung des Jugendstrafrechts aus, wie eine vom Forschungsinstitut gfs.bern durchgeführte Umfrage ergeben hat, die im Auftrag der SRG SSR idée suisse durchgeführt wurde.

Dabei stimmte die Wählerschaft der Schweizerischen Volkspartei (SVP) mit 86% dieser Massnahme am deutlichsten zu. Bei der Wählerschaft der Christlich-demokratischen Volkspartei (CVP) und der Freisinnig-demokratischen Partei (FDP) fiel die Zustimmung mit 81, respektive 73% ebenfalls klar aus.

Bei der Wählerbasis der Sozialdemokratischen Partei (SP) liegt die Zustimmung bei 59%. Keine Zustimmung findet die Verschärfung dagegen bei der grünen Wählerschaft. 47% sprachen sich dagegen aus.

Grosse regionale Unterschiede

Ebenfalls 70% bejahten bei der landesweiten Umfrage die Möglichkeit einer Ausbürgerung für jugendliche Straftäter ausländischer Herkunft. Dabei zeigten sich allerdings markante regionale und parteipolitische Unterschiede.

Während in der Deutschschweiz 74% und in der italienischen Schweiz 64% diese Massnahme unterstützten, sind es in der französischen Schweiz nur 51%.

Am klarsten sprach sich wiederum die Wählerschaft der SVP mit 87% für die Ausbürgerungs-Möglichkeit aus. Die FDP- und CVP-Wähler befürworteten die Möglichkeit mit 76, respektive 64%.

57% der befragten SP-Wähler begrüssten eine allfällige Ausbürgerungsmöglichkeit. Die grüne Wählerschaft lehnte sie knapp ab.

Verbesserte Integration

Neben härteren Repressionen will die Schweizer Bevölkerung aber auch auf eine verbesserte Integration setzen. 79% der Befragten sprachen sich für eine Verstärkung der Anstrengungen zur Integration junger Ausländer aus.

Die Zustimmung fiel in der französischsprachigen Schweiz mit 88% stärker aus als in der Deutschschweiz mit 77%. Rund 69% der Befragten in der italienischen Schweiz sprachen sich für verstärkte Massnahmen aus.

Die bessere Integration erhielt bei der Wählerschaft aller vier Bundesratsparteien klare Mehrheiten. Am deutlichsten bei der SP mit 92%, vor CVP und FDP mit je 82%.

Zuoberst auf der Sorgenskala

Bei der SVP-Wählerschaft liegt die Zustimmung bei 61%. Die Schaffung von Lehrstellen für benachteiligte Jugendliche befürworten schweizweit 89% der Befragten.

Das Thema "Ausländer und Integration" ist nach den gewalttätigen Ereignissen wie zum Beispiel in Zürich-Seebach oder Steffisburg zuoberst auf die Sorgenskala des am vergangenen Freitag veröffentlichten Wahlbarometers geklettert, wie die Meinungsforscher schreiben.

Die Befragung zur Jugendgewalt wurde vom Forschungsinstitut gfs.bern vom vergangenen 18. Dezember bis am 9. Januar bei 2009 Stimmberechtigten in der gesamten Schweiz durchgeführt.

swissinfo und Agenturen

Fakten

2005 wurden in der Schweiz laut Bundesamt für Statistik über 14'000 Jugendstrafurteile gegen Minderjährige gesprochen.

1999, als die Statistik eingeführt worden war, zählte man 12'000.

79,3% der Urteile betraf männliche Jugendliche, 62,7% solche mit Schweizer Staatsbürgerschaft.

Seit 1999 ist ein Ansteigen der Urteile wegen Straftaten im Bereich Strassenverkehr, Straftagten gegen Leib und Leben, gegen Vermögen und Freiheit zu beobachten.

Seit 2002 sinkt die Anzahl Urteile wegen Betäubungsmittel-Konsum.

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