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Straumann H1: Umsatz sinkt um 6,4% - Japan-Abschreiber schmälert Gewinn (Zus)

Dieser Inhalt wurde am 16. August 2011 - 14:22 publiziert

Basel (awp) - Der starke Franken bereitet auch dem Dentalimplantatehersteller Straumann Zahnschmerzen. Das Unternehmen muss im ersten Halbjahr 2011 einen Umsatzrückgang (in CHF) hinnehmen, obwohl das Wachstum in Lokalwährungen über dem Markt gelegen hatte. Zudem drückt ein ausserordentlicher Abschreiber in Japan den EBIT und Reingewinn. Für das Gesamtjahr passt Straumann ihre Guidance nach unten an, erwägt dafür aber den Kauf von eigenen Aktien im Wert von bis zu 100 Mio CHF.
ZUWACHS ÜBER MARKTWACHSTUM - NEGATIVER WÄHRUNGSEFFEKT
Straumann hat im ersten Semester 2011 einen Gruppen-Umsatz von 367,3 Mio CHF erzielt, entsprechend einem Minus von 6,4% in CHF resp. einem Plus von 4,8% in Lokalwährungen (LW). Die fortgesetzte Stärkung des Schweizer Frankens habe den negativen Währungseffekt weiter verschärft, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Dennoch: Laut eigenen Angaben ist Straumann rund 2% (in LW) über dem Markt gewachsen und ist damit weiter auf Wachstumskurs.
Hauptreiber des Umsatzwachstums seien die Verkaufsvolumen im Implantatgeschäft. Ebenfalls stark gewachsen seien die Scanner-Ausrüstungen sowie Produkte für die orale Geweberegeneration. Nach Regionen habe Nordamerika mit einem Umsatzwachstum (in LW) von 10% den Hauptbeitrag geleistet, während Europa und Asien/Pazifik ein "quasi" Nullwachstum verzeichneten. Stark zugenommen hätten die Schwellenländer mit einem Wachstum von 37% (in LW).
SONDEREFFEKT IN JAPAN
Der Betriebsgewinn sank nach einem Sondereffekt um 61% auf 38,9 Mio CHF, bei einer Marge von 10,6% - nach 25,2% im Vorjahr. Der Sondereffekt sei auf die Ereignisse in Japan zurückzuführen. Straumann hat für den im Jahr 2007 übernommenen japanischen Distributor einen Wertverminderungsaufwand in Höhe von 40,2 Mio CHF erfasst. "Mit dieser Wertverminderung sind sämtliche Vermögenswerte abgeschrieben worden; damit ist das Thema für die zweite Jahreshälfte jedoch vom Tisch", kommentierte Straumann-CEO Beat Spalinger im Interview mit AWP.
Ohne den Sondereffekt hätte der EBIT 79,2 Mio betragen, bei einer Marge von 21,6%. Der Reingewinn im Berichtszeitraum belief sich ohne Wertminderung auf 65,2 Mio CHF, was 6 Mio CHF über dem währungsbereinigten Vorjahreswert liegt. Nach dem Japan-Abschreiber verlieb unter dem Strich ein um 53% tieferer Reingewinn von 38,5 Mio CHF.
AUSBLICK GESENKT
Für das Gesamtjahr 2011 senkt die Gruppe ihre Erwartungen leicht und prognostiziert neu ein währungsbereinigtes Marktwachstum im "niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich". Zuvor wurde ein mittleres einstelliges Wachstum in Aussicht gestellt. Straumann geht unverändert davon aus, den Markt in puncto Wachstum zu übertreffen.
Während die operative Leistung auf Kurs sei, würden die Margen angesichts der zunehmenden Stärke des Schweizer Frankens verstärkt unter Druck geraten. Das Unternehmen geht davon aus, dass die operative Marge im Gesamtjahr - unter Ausschluss der Wertminderung - im "hohen Zehnprozentbereich" liegen dürfte. "Bei konstanten Wechselkursen bedeutet dies eine Marge von 17-19%", ergänzte Spalinger. Bis dato versprach Straumann eine Marge von "rund 20%".
Um das Währungsrisiko zu reduzieren, hat Straumann bereits erste Massnahmen eingeleitet. So werden unter anderem Teile der Produktion von der Schweiz aus in die USA verlagert. "Einen Stellenabbau in der Schweiz ist aber ausgeschlossen", versprach CEO Spalinger.
Weiter erwägt Straumann den Kauf von eigenen Aktien im Wert von bis zu 100 Mio CHF. "Wir wollen mit dem Kauf von Aktien unsere Bargeldposition reduzieren und von dem aktuellen Kurs bzw. einem möglichen Wertgewinn der eigenen Titel profitieren", detaillierte Spalinger. Auch weitere Akquisitionen seien möglich. "Wir verfügen über eine hohe Bargeldposition, um auch ziemlich grosse Transaktionen tätigen zu können", kommentierte der CEO.
Mit den vorgelegten Zahlen liegt Straumann - unter Ausklammerung der einmaligen Abschreibung - knapp im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Die Aktie notiert nach einem kleinen Kursfeuerwerk zu Handelsbeginn am frühen Nachmittag mit 0,9% auf 164,4 CHF. Der Gesamtmarkt SPI notiert derweil mit -1,02% im Minus.
lp/dl

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