Störche auf Flug nach Afrika mit Satelliten- Sendern überwacht
25 Störche werden dieses Jahr auf ihrem Flug von der Schweiz nach Afrika mit Satelliten- Sendern überwacht. Damit wollen Naturschützer Erklärungen finden, warum nur zehn Prozent der wegziehenden Jungvögel zurückkehren.
Die Schweizerische Gesellschaft für den Weissstorch und das Naturhistorische Museum Freiburg haben im Programm "S.O.S. Storch" in den letzten Wochen drei Alt- und 22 Jungstörche mit solarbetriebenen Sendern ausgerüstet, wie sie am Freitag (04.08.) an einer Pressekonferenz in Altreu (SO) bekannt gaben.
Auf ihrem Flug in den Süden werden die Vögel von vier Forscherteams mit Fahrzeugen und Peilausrüstungen begleitet. Die Begleitteams werden die für Nahrungsaufnahme und Nächtigung rastenden Tiere aufsuchen. Wenn die Signale keine Ortsveränderung mehr anzeigen, wollen die Forscher abklären, ob ein Storch verunfallt oder aus andern Gründen nicht mehr am Leben ist.
Die Tiere starten um den 10. August aus zwölf nördlich der Alpen gelegenen Gemeinden und ziehen meist durch das Rhonetal und den östlichen Teil Spaniens zur Strasse von Gibraltar. Nur mit Sicht über die Meerenge können die Vögel nach Marokko und weiter südwärts gelangen.
Mit dem Projekt wollen die Initianten den Ursachen für die Verluste auf dem Zug nach Westafrika auf die Spur kommen. Zwar sei bekannt, dass Störche an Leitungen verunglückten, mit Verkehrsmitteln kollidierten oder der Jagd zum Opfer fielen.
Wo dies geschehe und welche Faktoren dabei eine Rolle spielten, sei aber noch unbekannt. Genauere Kenntnisse sollen es nun ermöglichen, gezielt Gegenmassnahmen in die Wege zu leiten und somit den gefährdeten Weissstorch besser zu schützen.
In der Schweiz brüteten dieses Jahr rund 170 Storchenpaare. Über 300 Jungvögel flogen aus den Nestern aus. Ein solch guter Bruterfolg ist gemäss der Gesellschaft alljährlich nötig, wenn der heutige Bestand erhalten werden soll.
swissinfo und Agenturen

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