SP will tiefere Medikamenten-Kosten
Kleinere Medikamenten-Packungen, Generika und Parallelimporte: So könnten laut SP die Medikamenten-Kosten um eine Milliarde Franken gesenkt werden. Damit könnte auch der Prämienanstieg in der Krankenversicherung gebremst werden.
Laut der Sozialdemokratischen Partei (SP) sind am Kostenanstieg im Gesundheitswesen vor allem die Heilmittel schuld: Sie machen mit über drei Milliarden Franken gut ein Fünftel der Ausgaben der obligatorischen Kranken-Versicherung aus. In den letzten fünf Jahren sind die Medikamenten-Kosten um über 40% gestiegen, letztes Jahr allein um mehr als 10%.
Mehr Druck zur Abgabe von Generika
"Keine Medikamente mehr im Abfall" lautet die erste Forderung der SP. Jährlich würden Heilmittel im Wert von über 500 Millionen weggeworfen. 250 Millionen liessen sich sparen, wenn die Patienten kleinstmögliche, therapiegerechte Packungen erhielten und besser in den Entscheid für oder gegen ein Medikament einbezogen würden.
Ein Sparpotenzial von 180 Mio. Franken sieht die SP bei den Generika. Diese haben heute in der Schweiz einen Marktanteil von nur 3% statt möglicher 40%. Ärzte und Spitäler sollen verpflichtet werden, die billigeren Nachahmerprodukte zu verschreiben, wenn nicht medizinischen Gründe dagegen sprechen.
Parallelimporte zulassen
Bei der Preisfestsetzung sollen zum Vergleich nicht mehr die Hochpreisländer Deutschland, Holland und Dänemark herangezogen werden, sondern alle vier Nachbarn und mindestens vier weitere europäische Länder. Die SP verspricht sich davon Einsparungen von 300 Mio. Franken.
Einsparungen von 400 Millionen erhofft sich die SP von einer kontrollierten generellen Zulassung der Parallelimporte durch das Kartellgesetz. Patentrechte dürften nicht zur Behinderung des Wettbewerbs missbraucht werden. Der Parallelimport von Arzneimitteln mit abgelaufenem Patentschutz müsste erleichtert, die Zulassung der Pharmazeutika mit jener der EU harmonisiert werden.
Apotheken-Margen senken
Noch immer viel zu hoch sind nach Ansicht der SP die Apotheken-Margen. Sie sollen in den nächsten zehn Jahren um jährlich ein Prozent des Verkaufspreises gesenkt werden, was einem Sparpotenzial von 130 Millionen nach fünf Jahren entspricht. Vom neuen Abgeltungsmodell erwartet die SP demgegenüber kaum Kosteneinsparungen.
swissinfo und Agenturen

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