SNB/Zahlungsbilanz Q3: Ertragsbilanzüberschuss von 21,2 Mrd CHF
Zürich (awp) - Die Schweizer Ertragsbilanz hat im dritten Quartal 2010 mit einem Überschuss von 21,2 Mrd CHF abgeschlossen, dies nach +19,0 Mrd CHF im zweiten Quartal bzw. +19,4 Mrd im ersten Quartal 2010. Der positive Saldo ergibt sich aus einem Überschuss von 15,3 Mrd CHF im Waren- und Dienstleistungsverkehr, einem Minus von 3,6 Mrd CHF bei den Arbeitseinkommen, einen Plus von 12,8 Mrd CHF bei den Kapitaleinkommen und einem Minus von 3,4 Mrd CHF bei den laufenden Übertragungen, wie die SNB am Donnerstag mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal (+16,2 Mrd) stieg der Überschuss um 5 Mrd. Bestimmend für die Zunahme waren laut SNB höhere Erträge auf Direktinvestitionen im Ausland (Einnahmen), welche um 6 Mrd auf 17 Mrd CHF stiegen. Der Aussenhandel mit Waren und Diensten verlor dagegen an Dynamik: Das Wachstum der Warenexporte und -importe schwächte sich ab, im Dienstleistungshandel waren die Einnahmen und Ausgaben sogar rückläufig. Insgesamt erhöhten sich im Aussenhandel mit Waren und Diensten die Einnahmen um 2 Mrd auf 70 Mrd CHF und die Ausgaben um 3 Mrd auf 55 Mrd CHF; der Einnahmenüberschuss sank entsprechend um eine Milliarde auf 15 Mrd CHF.
Im Kapitalverkehr resultierte ein Nettokapitalexport von 24 Mrd CHF. Die grössten Nettokapitalexporte wurden dabei im Kreditverkehr der Banken (18 Mrd) und bei den Direktinvestitionen (16 Mrd) verzeichnet. Die Banken reduzierten laut SNB vor allem ihre Verpflichtungen im grenzüberschreitenden Interbankengeschäft; bei den Direktinvestitionen stockten die Industrieunternehmen ihr Beteiligungskapital in Tochterunternehmen im Ausland auf.
Nettokapitalimporte resultierten dagegen bei den Währungsreserven, die auf Transaktionsbasis gerechnet um 5 Mrd CHF zurückgingen, sowie bei den Portfolioinvestitionen (10 Mrd). Ausländische Investoren hätten vor allem Geldmarktpapiere inländischer Emittenten gekauft, wobei sie einen Teil der von der Nationalbank emittierten SNB-Bills übernommen hätten, so die SNB.
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