Navigation

SNB/Umfrage: Frankenstärke setzt Unternehmen deutlich zu

Dieser Inhalt wurde am 24. Dezember 2010 - 12:30 publiziert

Zürich (awp/sda) - Fast die Hälfte der Schweizer Unternehmen sieht wegen des starken Frankens die Gewinne im Ausland schmelzen. Eine Umfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in den Monaten Oktober bis Dezember zeigt eine deutlich höhere Zahl an Betroffenen als noch im Sommer.
45% der Firmen gaben im Herbst an, der Geschäftsgang leide unter dem Währungsproblem. In den Monaten Juli und August hatte der Anteil lediglich 28% betragen. Wie die SNB am Freitag berichtete, sind es vor allem exportorientierte Unternehmen in der verarbeitenden Industrie, bei denen sich die Aussichten trüben.
Neben tieferen Margen leiden die Betriebe auch unter Absatzeinbussen, wie die SNB weiter schreibt. Nur 20% seien in der Lage, zum Ausgleich der Währungsverluste höhere Preise durchzusetzen. Neben Absicherungsstrategien reduzierten die Firmen auch Produktionskosten, derzeit aber selten durch Stellenabbau.
Bei Tourismus und Handel ergebe sich kein klares Bild, so die SNB Für die Banken wirke sich der Frankenkurs neutral bis leicht negativ aus. Kaum Klagen gebe es bei Transportunternehmen, Versicherern, Stellenvermittlern, Treuhändlern und in der Gesundheitsbranche.
Mit 42% ist die Gruppe der Unternehmen, bei denen die Frankenstärke keine wesentlichen Auswirkungen auf die Geschäfte hat, fast gleich gross wie jene, deren Geschäftsgang unter der Währungssituation leidet. Für 13% der Firmen sind die Folgen des starken Frankens gar positiv. Diese Unternehmen nutzen die Schwäche ausländischer Währungen laut SNB eher zum Aufbau von Liquidität als zur Reduktion von Preisen.
Der Franken ist seit dem Frühsommer vor allem gegenüber dem schwächelnden Euro deutlich stärker geworden. Diese Woche fiel der Euro zeitweise unter den Wert von 1,25 CHF. Die Länder mit der europäischen Einheitswährung sind der wichtigste Markt für die Schweizer Exporteure.
Die Mehrheit der befragten Unternehmen bleibt laut SNB aber dennoch positiv gestimmt für die Zukunft. Die Schweizer Wirtschaft sei im dritten Quartal auf einem "robusten Expansionspfad" geblieben. Mit Ausnahme der Finanzbranche hätten alle Wirtschaftszweige eine grössere Wertschöpfung erzielt als im Vorquartal.
Die SNB hatte in der vergangenen Woche entschieden, ihre seit März 2009 geltenden geldpolitischen Rahmenbedingungen beizubehalten. So bleibt das angestrebte Zielband für den für die SNB-Geldpolitik massgeblichen Marktzins Dreimonats-Libor bei 0 bis 0,75% und der angestrebte Zielwert bei 0,25%.
uh

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.