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Silber für die Schweiz

Die Mountainbike-Staffel holtet an der WM in Lugano die zweite Medaille für das Schweizer Team.

Dieser Inhalt wurde am 03. September 2003 - 19:34 publiziert

Die Schweiz hofft, dass der Medaillensegen anhält. Vor allem in der Cross Country-Kategorie bestehen gute Aussichten

Ralph Näf, Balz Weber, Nino Schurter und Barbara Blatter mussten am Mittwoch zwar den überraschenden Polen den Vortritt lassen. Dafür liessen sie Favorit und Titelverteidiger Kanada hinter sich. Kanada holte Bronze.

Es war dies das zweite Edelmetall für das Schweizer Team, nach dem Thomas Frischknecht zum Auftakt der Mountainbike-WM am vergangenen Sonntag Geschichte geschrieben und den Titel im erstmals ausgetragenen Marathon gewonnen hat.

"Uns fehlte das entscheidende Quäntchen Glück", resümierte Trainer Urs Graf. Kurz nach dem Start rutschte Ralph Näf aus der Pedale und musste aus beinahe letzter Position eine Aufholjagd einleiten; der Espoir Balz Weber verausgabte sich zu stark beim Versuch, den Kontakt mit seinem polnischen Gegner zu halten; und der Junior Nino Schurter kam zu Sturz.

Das sind für Biker keine gravierenden Zwischenfälle, aber sie reichten zur Trübung der Aussichten auf den Gewinn der Goldmedaillen.

Die Schweiz hatte schon 2000 in der Sierra Nevada in Spanien in der Nationen-Staffel die WM-Silbermedaillen gewonnen. Im vergangenen Jahr resultierte in Kaprun (Ö) der 3. Rang.

Drei Trümpfe

Im Einzelrennen der Männer verfügt Trainer Urs Graf im Gegensatz zu den letzten Jahren über drei Trümpfe. Neben den Routiniers Thomas Frischknecht und dem Olympia-Bronzemedaillengewinner Christoph Sauser hat sich Ralph Näf mit dem Gewinn des EM-Titels in den Vordergrund gedrängt.

Die Aussichten auf einen weiteren Medaillengewinn der Schweizer sind auch deshalb gut, weil sie auf dem Monte Ceneri ein ähnliches Gelände wie an der EM vorfinden: technisch anspruchsvoll, mit erheblichem Höhenunterschied und recht langen Abschnitten von Single-Trails. Da ist es wichtig, vom Start weg eine Spitzenposition inne zu haben.

Die gleiche Überlegung stellen natürlich auch die Gegner an; und sie sind zahlreich. Als Favorit wird der zweifache Titelhalter Roland Green (Ka) gehandelt, der in den vergangenen Wochen in der nordamerikanischen Rennserie (NORBA) eine ausgezeichnete Gelegenheit fand, sich in Form zu bringen.

Der Atlanta-Olympiasieger und Marathon-WM-Zweite Bart Brentjens (Ho), Lado Fumic (De), die französische Armada mit Weltcup-Leader Julien Absalon sowie Cédric Ravanel, aber auch der Ex-Europameister José Antonio Hermida (Sp) und die Belgier Roël Paulissen und Filip Meirhaeghe haben in der Auseinandersetzung um die Medaillen ein Wort mitzureden.

Dahle die grosse Favoritin

Bei den Frauen führt der Weg zum Sieg über die Saison-Dominatorin Gunn Rita Dahle. Die Norwegerin weist im Weltcup eine makellose Siegserie auf, wurde aber an der EM im Marathon überraschend geschlagen.

Dahles Forfait für die Marathon-WM dürfte weniger auf gesundheitliche als auf taktische Gründe zurückzuführen sein; sie wollte sich wohl für den Titelkampf vom Sonntag schonen.

Bei trockenem Wetter rechnet die Schweizerin Barbara Blatter damit, endlich einen Bann brechen zu können: Die Olympia-Zweite von Sydney kam an Weltmeisterschaften noch nie über den 4. Platz hinaus.

Die laufende Saison stand für die Zürcherin bisher unter einem schlechten Stern. Eine Stirnhöhlen-Entzündung und eine Grippe warfen sie jeweils zurück. Sabine Spitz (De), Jirina Kalentjewa (Russ) und Alison Sydor (Ka) sind weitere Bikerinnen, die auf vorderen Plätzen erwartet werden.

Saners schlechte Erfahrung

Die Downhill-Strecke am Monte Tamaro weist einige furchterregende Abschnitte auf. Dies kümmert die Athleten jedoch wenig. Sie haben sich an solche Anforderungen gewöhnt und nehmen sogar Verletzungen in Kauf.

Auf eine unfallfreie und schnelle Fahrt hofft Marielle Saner, die einzige Schweizer Medaillenhoffnung. Die EM-Zweite kann auf Erfahrungen mit der WM-Strecke zurückgreifen. Im Juli zog sie sich dort einen Rippenbruch sowie Prellungen des Beckens und der Leber zu.

Die oberste Stufe des Podiums wird vermutlich wie gewohnt durch Anne-Caroline Chausson besetzt werden. Die Französin verkörpert einsame Klasse und gewann im Downhill und im Four-Cross schon 13 WM-Titel.

Die Weltcup-Leaderin Tracy Moseley (Gb) und ihre Landsfrau Fion Griffiths sind die weiteren Medaillenanwärterinnen.

Ausgeglichener ist die Spitze bei den Männern. Cédric Gracia und Mickaël Pascal (beide Fr), Nathan Rennie und Chris Kovarik (Au), Greg Minnar (Au) sowie Steve Peat (Gb) belegten bisher konstant die Spitzenplätze. Sie werden an der WM die Medaillen unter sich ausmachen.

swissinfo und Agenturen

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