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Siemens spürt Krise weiterhin - Operativ dürfte es besser laufen (AF)

Dieser Inhalt wurde am 26. März 2010 - 10:50 publiziert

MÜNCHEN (awp international) - Der Mischkonzern Siemens spürt die Auswirkungen der Wirtschaftskrise weiterhin in seinen langzyklischen Geschäften und rechnet für das zweite Geschäftsquartal mit weniger Aufträgen und Umsatz als noch vor einem Jahr. Dank der Sparanstrengungen in Vertrieb und Verwaltung und Erholungszeichen in den kurzzyklischen Geschäften, wie etwa der Lichtsparte Osram oder der Industrieautomatisierung, sei aber insgesamt mit einem besseren operativen Ergebnis der drei Sektoren Industrie, Energie und Gesundheit zu rechnen, sagte Siemens-Finanzchef Joe Kaeser am Freitag auf einer Investorenkonferenz. Zudem helfe ein Einmaleffekt über rund 150 bis 200 Millionen Euro durch eine Neuordnung der Pensionspläne in den USA. Die Geschäftszahlen für die Zeit von Januar bis März will Siemens am 29. April vorlegen.
Das wirtschaftliche Umfeld helle sich langsam auf, sagte Kaeser. Die Erholung sei indes noch nicht in allen Sparten angekommen. In den langzyklischen Geschäften habe der Konzern die Auswirkungen der Krise im zweiten Quartal wie angekündigt stärker zu spüren bekommen. Im Energiegeschäft rechnet Kaeser angesichts einer zurückhaltenden Nachfrage nach herkömmlichen Kraftwerken mit einem weiteren Rückgang der Aufträge. Zudem zeige sich das Geschäft mit erneuerbaren Energien weiter schwankungsanfällig. Der Umsatz des Energiesektors dürfte aber im Vergleich zum ersten Quartal zulegen. Hier hatte Siemens 5,616 Milliarden Euro erlöst.
Im Industriegeschäft rechnet der Konzern angesichts eines weiter schrumpfenden Marktes mit sinkenden Aufträgen und Erlösen. Allerdings dürfte der Gewinn höher ausfallen, als die 671 Millionen Euro vor einem Jahr. Transport- und Eisenbahnmarkt wüchsen und in den kurzzyklischen Industrien gebe es eine Bodenbildung. Während sich das Geschäft in den entwickelten Märkten angesichts von Überkapazitäten langsamer als gedacht erhole, sieht Siemens einen Aufschwung in den Schwellenländern Asiens sowie im Nahen und Mittleren Osten. In Ländern wie Brasilien, China und Indien will der Konzern seine Präsenz ausbauen.
Im Gesundheitsgeschäft sei die Ertragslage weiter positiv, berichtete der Finanzvorstand. Das Rekordergebnis vom Vorquartal werde aber nicht erreicht, schränkte Kaeser ein. Auftragseingang und Umsatz dürften auch in dieser Sparte unter den Werten des Vorjahres liegen.
Die Kraftwerksparte Siemens Energy wird nach eigenen Angaben 60 Anlagen für den Windenergie-Park St. Joseph in der kanadischen Provinz Manitoba liefern. Auftraggeber ist der US-Energieversorger Pattern Energy. Die Anlagen sollen zusammen eine Leistung von 138 Megawatt (MW) erbringen. Über den Auftragswert wollte Siemens nichts sagen. In der Branche gilt aber als Faustregel eine Million Euro pro Megawatt./stb/dct/tw

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