Sieg für Didier Cuche
Didier Cuche gewann am Samstag mit einem doppelten Husarenritt den Riesenslalom-Weltcup in Adelboden. Im Frauen-Slalom wurde Marlies Oester gleichentags als beste Schweizerin 5.
Der 27-jährige Cuche setzte sich auf einem extrem schwierigen Kurs in beeindruckender Manier in 2:23,99 Minuten vor dem Franzosen Frédéric Covili (2:25,14) und Fredrik Nyberg (2:25,25) aus Schweden durch.
Jubelnd wälzte sich der gelernte Metzger nach seiner Triumphfahrt im Schnee. Nach den Plätzen 2 (Super G/Val d'Isère) und 3 (Riesenslalom/Kransjka Gora) reichte es für den Mann aus Le Paquier diesmal zum Sprung auf den obersten Podestplatz. "Dass es ausgerechnet hier passiert, vor so vielen Leuten, kommt mir wie ein Traum vor", freute sich der 27-jährige Cuche.
17'000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren nach Adelboden gekommen, so viele wie noch nie. Sie trugen - zusammen mit dem Schweizer Sieger und der strahlenden Sonne - zu einem grossartigen Skifest bei.
Zweiter im Gesamt-Klassement
Durch den Sieg schob sich Cuche im Gesamtweltcup mit 497 Punkten hinter den souverän führenden Österreicher Stephan Eberharter (732 Punkte) auf den zweiten Platz. Damit hat er fünf Wochen vor den Olympischen Spielen in Salt Lake City im Lager der Schweizer Michael von Grünigen den Rang abgelaufen.
Der Riesenslalom-Weltmeister von Grünigen musste in Adelboden wegen einer Ellenbogen-Verletzung auf den zweiten Durchgang verzichten. Bereits Anfang Dezember hatte sich der 32-Jährige an der Schulter verletzt. Obschon eine Röntgen-Untersuchung zeigte, dass die Knochen intakt geblieben sind, ist der Berner Oberländer für Olympia geschwächt.
Protest wegen reglementswidrigem Kurs
Nach dem Rennen gab es in verschiedenen Teams noch rote Köpfe: Der zweite Lauf des französischen Trainers Severino Bottero hatte zwei Tore zu wenig. In der Zeitnot hatte Bottero die Vorschrift, wonach aufgrund der Höhendifferenz elf Prozent Richtungsänderungen sein müssen, nicht eingehalten.
Die Jury mit dem deutschen Renndirektor Günther Hujara sanktionierte den Entscheid, war sich aber bewusst, dass sich dieser juristisch im Grenzbereich bewegte. Die Teams von Österreich und Norwegen, die zu den Verlierer des Rennens zählten, brachten ihre grundsätzliche Kritik an, verzichteten aber aus sportlichen Gründen auf eine Einsprache.
Anja Paerson erneut souverän
Im slowenischen Maribor demonstrierte bei den Damen die Schwedin Anja Paerson mit ihrem dritten Slalom-Sieg in Serie einmal mehr ihre Stärke. Die besten Schweizer Platzierungen erreichten Marlies Oester (5.), Sonja Nef (8.) und Corina Grünenfelder (10.).
Insbesondere die 25-jährige Berner Oberländerin Marlies Oester hat wegen ihres fünften Ranges Grund zur Freude. So gut war sie seit Januar 1997 nicht mehr platziert. Damals belegte sie - ebenfalls in Maribor und danach auch in Zwiesel - zweimal den 5. Rang. Marlies Oester erreichte im ersten Lauf den 7. Platz. Danach gelang ihr noch eine Verbesserung um zwei Ränge.
Weniger zufrieden mit ihrer Leistung kann Sonja Nef sein: "Ich kann in den Rennen nicht das zeigen, was mir im Training gelingt. Im ersten Lauf überschätzte ich die harte Piste, und auch der zweite gelang nicht nach Wunsch."
Im Gesamt-Weltcup zog die Appenzellerin zwar um fünf Punkte an der bisher führenden Österreicherin Michaela Dorfmeister vorbei, doch vom 2. Platz kam sie dennoch nicht weg. Anja Pärson liegt nun 48 Punkte vor Nef.
Weltmeisterin Anja Paerson ist im alpinen Slalom-Weltcup eine Klasse für sich. Mit zweimaliger Laufbestzeit und 1,19 Sekunden Vorsprung verwies die 20-Jährige in 1:38,05 Minuten Kristina Koznick (USA) auf den zweiten Platz. Dritte wurde die Französin Laure Péquegnot.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Diskutieren Sie mit!