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Shell leidet unter Gasgeschäft und Raffinerien - Talfahrt beschleunigt (AF)

Dieser Inhalt wurde am 04. Februar 2010 - 09:20 publiziert

LONDON (awp international) - Die Talfahrt des britisch-niederländischen Ölkonzerns Royal Dutch Shell hat sich zum Jahresende 2009 noch einmal beschleunigt. Der Gewinn auf vergleichbarer Kostenbasis brach im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 75 Prozent auf 1,2 Milliarden US-Dollar ein, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Gesamtjahr ging der Überschuss um 69 Prozent auf 9,8 Milliarden Dollar zurück. Im frühen Handel sank der Shell-Kurs in London um rund zwei Prozent.
Shell litt zum Jahresende unter seiner starken Stellung im Raffineriegeschäft und auf dem Gasmarkt. US-Konkurrent ExxonMobil und der britische Wettbewerber BP hatten sich hingegen in den letzten drei Monaten von den massiven Rückschlägen zu Jahresbeginn zumindest etwas erholt. Die Ölkonzerne hatten nach den Rekorden 2008 im vergangenen Jahr mit den gesunkenen Ölpreisen zu kämpfen.
Während Shells Fördergeschäft im vierten Quartal von den inzwischen wieder anziehenden Ölpreisen profitierte, brachen die Margen im Raffineriebereich völlig ein. In dieser Sparte musste Shell einen Verlust von fast 1,8 Milliarden Dollar hinnehmen. Noch im Vorquartal hatte der Konzern an dieser Stelle einen Gewinn von 1,3 Milliarden Dollar verbucht.
Anders als bei den Ölpreisen ist eine Erholung der Gaspreise noch nicht in Sicht. Sie leiden weltweit unter einem anhaltenden Überangebot. Das liegt zum einen daran, dass der Absatz wegen der Wirtschaftskrise deutlich gesunken ist, zugleich ist das Angebot an verflüssigtem Gas deutlich gestiegen. Das liegt auch daran, dass die USA weniger abnehmen, weil dort mehrere eigene Quellen erschlossen wurden.
Auch für das laufende Jahr ist Shell-Chef Peter Voser wenig optimistisch. "Wir erwarten keine schnelle Erholung", sagte der Manager laut Mitteilung. "Die Aussichten für dieses Jahr bleiben unsicher." Mit seiner Strategie sei Shell aber auf Kurs. Der im Sommer 2009 eingeleitete Umbau sei inzwischen abgeschlossen, die Organisation des Konzern nun leichter und schneller. Die Kosten seien im vergangenen Jahr um mehr als zwei Milliarden Dollar gesenkt worden, erklärte Voser. Eine weitere Milliarde will er in diesem Jahr einsparen. In der Folge werden 5.000 Stellen gestrichen. Trotzdem will Shell für das angelaufene Quartal seine Dividende um 2 auf 42 US-Cent erhöhen./nl/stw/tw

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