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Shell-Chef Voser: Unfälle in der Ölförderung kann man nie ganz ausschliessen

Dieser Inhalt wurde am 26. September 2011 - 06:36 publiziert

MÜNCHEN (awp international) - Shell-Chef Peter Voser beharrt darauf, dass die Ölindustrie die wachsenden Gefahren der Rohstoffförderung meistern kann. "Die Risiken sind tragbar. Auch wenn man Unfälle nie ganz ausschliessen kann", sagte der 53-Jährige der "Süddeutschen Zeitung" (SZ/Montagausgabe). Die Erschliessung neuer Vorkommen in schwierigen Gebieten wie der Arktis oder der Tiefsee sei unvermeidbar. "Die Welt braucht alle Energie, die man bereitstellen kann." Bei Shell geht man davon aus, dass fossile Brennstoffe und Atomkraft bis 2050 weiterhin 65 bis 70 Prozent der weltweit genutzen Energie liefern werden.
"Wir müssen Technologien so weiter entwickeln, dass wir damit in Gebiete vorstossen können, in denen noch grosse Vorkommen liegen. Das gilt für die Arktis, die Tiefsee aber auch Schiefergasvorkommen." Der zweitgrösste Energiekonzern der Welt steht nach dem jüngsten Ölunfall in der Nordsee und der anhaltenden Ölpest im afrikanischen Nigerdelta in der Kritik.
Shell musste vor wenigen Wochen einen Defekt an der Bohrinsel Gannet Alpha in der Nordsee einräumen, bei dem schätzungsweise 200 Tonnen Öl ins Meer liefen. Dies war der schwerste Unfall in der Nordsee seit zehn Jahren. Ursache war nach Informationen des Konzerns ein Leck in einer Pipeline. Kritiker hatten dem Unternehmen vorgeworfen, dass die Anlagen des Konzerns in der Nordsee völlig überaltert seien. Der Shell-Chef wies dies zurück. "Seit 2004 haben wir 1,2 Milliarden Dollar in die Modernisierung unserer Nordseeanlagen investiert". Dieses Jahr sollen noch einmal 600 Millionen Dollar dazu kommen.
Der Schweizer Peter Voser steht seit 2009 an der Spitze von Shell. Noch bevor er sein Amt antrat, kündigte er Kosteneinsparungen und Stellenstreichungen an. Insgesamt wurden nach seinen Angaben 7000 Stellen im Konzern gestrichen. Für 2010 meldete Shell eine Umsatz von 368 Milliarden Dollar, der Gewinn lag bei knapp 21 Milliarden Dollar. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 93 000 Menschen./ep

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