SGS H1: Knapp gehaltener Umsatz und tieferer Gewinn - Franken belastet (AF)
(Ergänzt um weitere Details zum Geschäftsgang und Sparten)
Genf (awp) - Der Warenprüfkonzern SGS hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2011 den starken Franken deutlich zu spüren bekommen. Umsatz und Reingewinn fielen unter das Ergebnis der Vorjahresperiode zurück. Das Genfer Unternehmen geht für das restliche Jahr zwar weiterhin von einem solidem Umsatzwachstum in Lokalwährungen aus. Die operativen Margen dürften aber etwas tiefer als im Vorjahr ausfallen. SGS kaufte im ersten Halbjahr neun Unternehmen für insgesamt 19 Mio CHF.
Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres um 0,3% auf 2,34 Mrd CHF. Zu konstanten Währungen wurde hingegen ein Wachstum von 12,8% erwirtschaftet, teilte der weltgrösste Warenprüfkonzern am Freitag mit.
Nach Darstellung des Unternehmens wurde zwar der Umsatz in allen Divisionen und in allen Konzernregionen gesteigert; das organische Wachstum des Konzerns liegt bei 9,7% und Akquisitionen tragen 3,1% zur währungsbereinigten Umsatzsteigerung bei. Die deutliche Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber allen für SGS wichtigen Währungen hätten jedoch zu dem konsolidierten Umsatzminus geführt.
Das operative Ergebnis (EBIT) vor ausserordentlichen Faktoren sank um 3,6% auf 374 Mio CHF, die entsprechende Marge erreichte 16,0 (16,5)%, nach ausserordentlichen Faktoren lag der EBIT bei 363 (383) Mio CHF. Der Reingewinn reduzierte sich um 8,9% auf 246 Mio CHF.
Der Nettofinanzaufwand stieg infolge der Ausgabe von Unternehmensanleihen in den Jahren 2010 und 2011 im Umfang von insgesamt 1,27 Mrd CHF auf 11 Mio CHF. Die Steuerquote der Periode liegt bei 26,5% und entspreche den SGS-Erwartungen für das Gesamtjahr.
Mit dem publizierten Zahlenkranz hat SGS die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) verfehlt. Die Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 2'411,6 Mio, einem operativen Ergebnis vor ausserordentlichen Faktoren von 400,7 Mio und einem Reingewinn von 278,8 Mio CHF gerechnet.
Ein kräftiges Umsatzplus von 25% auf 323 Mio CHF erwirtschaftete die Sparte Minerals Services. Die Nachfrage von Minengesellschaften nach Diensten von SGS habe dazu wesentlich beigetragen, heisst es.
Die umsatzstärkste Sparte Oil, Gas and Chemicals Services steigerte die Erlöse um 6,9% - weitgehend organisch - auf 451 Mio CHF. Alles wichtigen Service-Segment hätten dazu beigetragen.
Consumer Testing Services trug mit einem Plus von 8,5% auf 387 Mio CHF zum Umsatz bei. Das Wachstum sei in allen Regionen - insbesondere aber in Frankreich, Spanien, Deutschland, der Türkei den USA und verschiedenen asiatischen Ländern - erzielt worden.
Industrial Services steigerte den Umsatz um rund 13% auf 369 Mio CHF. Hier spielten sieben Akquisitionen während der Berichtsperiode, die etwa 11% organisches Wachstum beisteuerten, eine entscheidende Rolle.
Die vergleichsweise kleine Sparte Automotive Services steigerte den Umsatz um 58% auf 137 CHF. Die akquirierte FCC-Tochter General de Servicios ITV (Inspección Técnica de Vehículos) trug dazu mit einem organischen Wachstum von 6,9% bei. Die Übernahme sei mittlerweile abgeschlossen und entwickle sich wie erwartet.
Für die Zukunft geht die Unternehmensführung davon aus, das Tempo der Investitionen und Projektentwicklungen hoch zu halten. Für das laufende Jahr rechnet SGS mit einem Umsatzwachstum in Landeswährungen von mindestens 10%. Die operativen Margen dürften allerdings leicht unter denen von 2010 zu liegen kommen.
ps/gab