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SGS bekommt im H1 die Franken-Stärke zu spüren - Margen unter Druck (Zus)

Dieser Inhalt wurde am 15. Juli 2011 - 12:57 publiziert

Genf (awp) - Der stark auf Wachstum ausgerichtete Warenprüfkonzern SGS hat einen Dämpfer erlitten. Im ersten Semester des Geschäftsjahres 2011 hinterliess der starke Franken deutliche Spuren in der Bilanz. Umsatz und Reingewinn fielen unter das Ergebnis der Vorjahresperiode zurück. Das Genfer Unternehmen geht für das restliche Jahr zwar weiterhin von einem solidem Umsatzwachstum in Lokalwährungen aus. Die operativen Margen dürften aber etwas tiefer als im Vorjahr ausfallen.
Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres leicht um 0,3% auf 2,34 Mrd CHF. Zu konstanten Währungen wurde hingegen ein Wachstum von nahezu 13% erwirtschaftet, teilte der weltgrösste Warenprüfkonzern am Freitag mit. Der Umsatz wurde in allen Divisionen und Konzernregionen gesteigert; das organische Wachstum des Konzerns lag bei 9,7%, Akquisitionen trugen 3,1% zur währungsbereinigten Umsatzsteigerung bei. Die deutliche Aufwertung des Frankens gegenüber allen für SGS wichtigen Währungen hatte auf konsolidierter Basis jedoch das leichte Umsatzminus zur Folge.
Während im vergangenen Jahr für SGS wichtige Währungen wie der brasilianische Real oder der australische Dollar mit ihrer guten Entwicklung die Situation des starken Franken in der Rechnung ein wenig kompensierten, verloren im laufenden Jahre alle 92 Währungen, mit denen SGS Geschäfte betreibt, zum Franken an Wert, erläutert CEO Chris Kirk.
Das operative Ergebnis vor ausserordentlichen Faktoren sank um 3,6% auf 374 Mio CHF, die entsprechende Marge erreichte 16,0 (16,5)%, nach ausserordentlichen Faktoren lag der EBIT bei 363 (383) Mio CHF. Unter dem Strich resultierte ein knapp 9% tieferer Reingewinn von 246 Mio CHF.
MARGENRÜCKGANG IN SECHS VON ZEHN SPARTEN
Nur in vier der insgesamt zehn Divisionen gelang SGS im Halbjahr eine Verbesserung der operativen Margen. Die Sparte Minerals Services gehörte zu den Unternehmensteilen, die die Gewinnspanne (18,4% nach 17,7%) erhöhen konnte. Mit Mineralprüfungen wurde ein kräftiges Umsatzplus von 25% auf 323 Mio CHF erwirtschaftet. Die Nachfrage von Minengesellschaften nach Diensten von SGS trug dazu wesentlich bei.
Die vergleichsweise kleine Sparte Automotive Services steigerte den Umsatz um 58% auf 137 CHF und die Marge auf 21,1% von 19,1%. Die akquirierte FCC-Tochter General de Servicios ITV (Inspección Técnica de Vehículos) trug dazu mit einem organischen Wachstum von 6,9% bei. Die Übernahme sei mittlerweile abgeschlossen und entwickle sich wie erwartet.
Die umsatzstärkste Sparte Oil, Gas and Chemicals Services steigerte die Erlöse um 6,9% - weitgehend organisch - auf 451 Mio CHF. Alles wichtigen Service-Segment hätten dazu beigetragen. Die Marge verringerte sich jedoch auf 13% von 13,6%.
Bei Consumer Testing Services - der zweitgrössten Unternehmenseinheit - stieg der Umsatz um 8,5% auf 387 Mio CHF. Das Wachstum sei in allen Regionen erzielt worden.
ZIELE BESTÄTIGT
Für das laufende Jahr rechnet SGS mit einem Umsatzwachstum in Landeswährungen von mindestens 10%. Die operativen Margen dürften allerdings leicht unter denen von 2010 zu liegen kommen. Die für 2014 gemachten Ziele bestätigte der Konzernchef. "Allerdings ist uns bewusst, dass mit dem starken Franken das Geschäftsumfeld sehr schwierig bleiben dürfte." Bis 2014 will SGS einen Umsatz von 8 Mrd CHF, einen EBIT von 1,6 Mrd sowie einen Gewinn pro Aktie von 140 CHF erzielen. Sollte sich aber die Währungssituation in Zukunft nicht wieder verbessern und man den negativen Währungseffekt von 13,1% auf der Guidance abziehe, würde sich die Umsatzerwartung von 8 Mrd auf rund 7 Mrd reduzieren, erklärte CFO Geraldine Matchett.
An der Börse wurde SGS für die Halbjahreszahlen abgestraft. Die Titel verlieren gegen 12.45 Uhr 6,4% auf 1'477 CHF. Analysten zeigen sich in ersten Einschätzungen vom Ergebnis enttäuscht, wobei insbesondere die erzielten Margen kritisiert wurden.
ps/gab

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