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Schweizerische Nationalbank kämpft weiter gegen starken Franken (Zus)

Dieser Inhalt wurde am 10. August 2011 - 11:55 publiziert

ZÜRICH (awp international) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat einen neuen Versuch im Kampf gegen den Höhenflug des Schweizer Franken gestartet. Erneut soll die Liquidität am Schweizer Geldmarkt "signifikant" ausgeweitet werden, teilte die SNB am Mittwoch mit. Die Sichtguthaben der Schweizer Banken werden laut der Ankündigung von derzeit 80 Mrd auf 120 Mrd CHF erhöht. Mit dem Schritt hofft die Notenbank, die Rekordjagd der heimischen Währung stoppen zu können.
"Die deutlich gestiegene Risikoaversion an den internationalen Finanzmärkten hat die Überbewertung des Schweizer Franken in den letzten Tagen nochmals verschärft", begründete die SNB ihre Entscheidung. Die SNB kündigte ausserdem weitere Massnahmen gegen die Franken-Stärke an, falls dies notwendig werde. "Die massive Überbewertung des Schweizer Frankens stellt eine Bedrohung für die Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz dar und hat die Abwärtsrisiken für die Preisstabilität weiter erhöht."
KEINE DIREKTEN INTERVENTIONEN
Allerdings kündigte die Notenbank keine direkte Interventionen an den Devisenmärkten an. Um den Anstieg der Franken-Liquidität zu beschleunigen, wird die Notenbank nach eigenen Angaben nur zusätzliche Devisenswap-Geschäfte abschliessen. Der Devisenswap ist ein geldpolitisches Instrument zur Schaffung von Franken-Liquidität. Es wurde letztmals im Herbst 2008 eingesetzt. Bereits am 3. August hatte die SNB versucht, durch eine faktische Nullzinspolitik den Franken zu schwächen - allerdings stieg der Kurs aber weiter.
In ersten Reaktionen zeigten sich Experten enttäuscht von den jüngsten Massnahmen der Schweizer Nationalbank im Kampf gegen den Höhenflug des Franken. Die Massnahmen der Notenbank seien "halbgar", kritisierte beispielsweise der Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann. Die Erhöhung der Giroguthaben der Banken auf 120 Milliarden Franken werde nicht den gewünschten Effekt einer Schwächung der heimischen Währung haben. "Es bringt nichts, erst Interventionen an den Devisenmärkten anzudeuten und dann doch nicht zu intervenieren."
Auch nach Einschätzung von Ralf Umlauf, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), wäre eine "harte Intervention an den Devisenmärkten angebracht gewesen". Vor dem Hintergrund, dass die jüngsten Massnahmen der SNB an den Devisenmärkten kaum Reaktionen gezeigt hätten, seien immerhin die Chancen für eine direkte Intervention der Schweizer Notenbank gestiegen.
An den Devisenmärkten zeigten sich nach den Massnahmen der Notenbank kaum nennenswerte Kursbewegungen beim Schweizer Franken. Im Handel mit dem Euro verpuffte die Wirkung schnell und das EUR/CHF-Paar stand um 11.50 Uhr kaum verändert bei 1,0432. Am Vortag war die Gemeinschaftswährung auf ein neues Rekordtief gefallen und am Dienstagabend nur hauchdünn über der Parität zum Franken bei 1,0070 CHF gestanden.
jkr/bgf/tw/ra

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